vielen Dank für eure Antworten und Recherchen.
Milla, ich gehe absolut d`accord mit deiner Antwort und sie ist so schön formuliert, dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Eigentlich habe ich diesen Baum erstellt, weil ich über die Debatte um Sputnik gestolpert bin, in dem sehr rigoros behauptet wurde, Medikation sei eine Attacke der Pharma-Industrie auf jegliche Kreativität, weil man den Kranken nicht in seiner Ganzheitlichkeit annehme, sondern nur Symptombekämpfung betreibt.
Das hat mich angestachelt.
Die isländische Studie, die Almandin gefunden hat, begeistert mich schon.
Vor allem, weil da direkt von einem genetischen Zusammenhang zwischen Kunst und psychischer Erkrankung gesprochen wird.
Schön wärs ja, dann könnte ich mich darauf berufen und Trost finden.
Vielleicht ist der Forschungsansatz in Island aber eben einfach anders.
In Norwegen wird mit psychischen Erkrankungen und Erkrankten auch anders umgegangen.
Bei anderen Studien liegt der Schwerpunkt vielleicht mehr darin, den Betroffenen wieder in eine Leistungsgesellschaft einzugliedern, damit er ^funktioniert.
Bei einem tagesklinischen Aufenthalt wurde ich mal abends mit 800mg Quetiapin sediert und sollte dann morgens vor dem Assistenzarzt von 200 in Siebenerschritten rückwärts zählen,
Dabei wurde eine gewisse "Verlangsamung im formalen Denken" im Kadex verzeichnet, das finde ich heute noch demütigend.
Als würde es in meinem Leben darauf ankommen.
Dass Kreativität ein wunderbares Ventil und absolut sinnstiftend sein kann, darüber sind wir uns, glaube ich einig.
Es ist ja nicht bloß eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme für engagierte Ergotherapeuten.
Aber ob wir
trotz oder
wegen der Erkrankung gerne künstlerisch tätig sind, weiss ich selber auch nicht.
Ich glaube auch, dass bestimmte Neuroleptika in hoher Dosierung sehr einschränken können und das war bestimmt auch einer der Gründe, warum ich früher manchmal meine Medikamente abgesetzt habe.
Mit furchtbaren Folgen.
Meine Depression lähmt mich entsetzlich und ist leider trotz Medikation vermutlich wegen einiger äußerer Begleitumstände entstanden.
Aber ich bleibe aus Mangel an Alternativen experimentierfreudig und medikamentös aufgeschlossen und hoffe, dass auch mal bessere Tage kommen.
Bis dahin fuhrwerke ich mich durchs Forum und lerne weiter.
Liebe Grüße