Ja das sind wir uns sehr ähnlich.
Muss auch immer reflektieren ob ich mich zu sehr in die Krankheit reinsteigere, also auf sie schieben will. Das gelang mir eine Zeitlang auch recht gut. Dann kommt der Absturz, wie ich mittlerweile glaube, bei mir einfach vom verletzt werden durch gescheiterte Beziehungen. Rückblicken waren das immer die Grunde weshalb ich in die KLinik musste. Ich habe keine Strategie gegen das Verlassen werden.
Nur: Ich versuche es ja. Ich versuche es in die Schranken zu weisen. Aber wie soll ich es schaffen wenn jetzt seit 2 Jahren es zwar immer wieder Tage gibt wie ich "normal" Lebe, aber, und das ist das Schwierige das deutlich zu machen. Ich gehe mit einem "normalen" Gefühl inst Bett wache am nächsten Tag auf und es so total anders, grau eben. Wie etwas bekämpfen dass sich fast jeden Tag mit härte meldet und so intensiv ist dass du es allein mit Gedanken nicht in die Schranken weisen kannst?
Das mit der, bei mir Hypomanie, war für mich hier auch schonmal ein Thema. Die letzte Therapie war mit Lithium. Das schaltete zuverlässig meine Selbstmordgedanken aus verhinderte aber jede noch so kleine Hypomanie. Mein Leben empfand ich dan als "Dumpf". Inspiration, Wagemut, Kreativität noch um ein vielfaches gesteiger in der Hypomanie waren nicht mehr da. Mein Arzt sage, dass ist das normal, sie müssen jetzt lernen damit umzugehen.
Also ehrlich: Wenn das normal ist, dann will ich es nicht. Es war so ultra langweilig. Auch sagte sie, dass für mich die Hypomanie auch eine Art such darstellt. Nur, vor 20 Jahren hätte ich es vielleicht akzeptieren können, aber nach so viele Jahren mit Phasen in der für mich alles erdenkliche möglich war - kann man da noch "zurück"?
Wenn du siehst was diese Welt eigentlich alles zu bieten hat, was du für Fähigkeiten hast, wie du glücklich leben kannst, dir das Leben einfach Spaß machst du in Bereiche kommst wo dir kein "normaler" folgen kann? Die Versuchung ist einfach zu groß.
Es ist eben total Schwierig für mich: Was ist normal? Empfinden, dass was ich schon als hoch deklarieren muss, alle anderen als Normal? Bei denen läufts seit Jahren gleich ab. Stehen früh auf, kommen spät Abends heim. Am Wochenende erholen sie sich dann von den Strapazen der Woche, viele (und das erschrekt mich nach wie vor) sind zufrieden wenn sie jeden Abend ihre 1-2 Biere haben. Das ist das Leben, dass sie haben. Um Gottes Willen, es ist nicht schlecht denn die bekommen es auf die "Reihe". Hab mit manchen gesprochen, die haben sich noch nie daran Gedacht das Leben zu nehmen! Das war mir bis dahin gar nicht bewusst, ich dachte dass sie die Frage jeder einmal stellt.
Ich kann das nicht mehr. Ich habe gesehen, wieviel mehr man Fühlen und Erleben kann. Ich bin oft, wie ein freier Vogel der in die ganze Welt fliegen kann. Was für andere scheinbar das "Normale Leben", dann würde das für mich bedeuten, dass ich zurück in einen Käfig muss. Das geht nicht mehr.
Ich will ja gar nicht ständig auf "Droge" sein, aber ich will mein "normal" haben und das ist eben nicht dieser ständige Wechsel. Jetzt auch wieder: Seit 3-4 Tagen bin ich eher unten. Vernachlässige schon wieder meinen Haushalt, in der Arbeit langweile ich mich schon wieder obwohl viele Interssante Dinge anstehen. Seit 4 Tagen kein Sex mehr weil überhaupt keine Lust. Ich komme heim, leg mich um 17:00 Uhr hin und schlafe bis um 05:00 durch weil ich nichts machen will und kann und mir total langweilig ist.
Das kann morgen schon wieder anders sein und genau das macht mich fertig. Absolut toll wäre wieder eine Hypomanie von 1-2 Tagen. Dann würde ich wieder in Rekordzeit meine Arbeit erledigen und in meinem Haus sähe es aus wie in einem Museum und nicht, wie jetzt, wie in einem einzigen Saustall. Zur Erholung hätte ich dann auch wieder 2-4x Sex am Tag. Jetzt ist daran überhaupt nicht zu denken.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.05.21 10:59.