Roquentin,
wow. Vielen Dank.
Als ich deine Antwort gelesen habe und auch, wie normal du das siehst ferner noch, dass du nie ein Problem damit hattest zauberte mir jetzt ein lächeln aufs Gesicht. Es sind genau solche Zeilen die mir Zeigen, dass ich nicht allein mit, ja das ich "normal" bin und auch, dass ich wiedermal aus dem Kreis ausbrechen muss, irgendwas an mir abstoßend oder eben nicht als "normal" zu sehen. Interessant auch, dass die zwei Dinge als "Hobby" reichen. Wenn ich überlege dann sind es bei mir auch zwei. Der Sex und das Wissen. Bin Wissenschaftlich erzogen, lese sehr viel und alles was ich höre und mich interessiert (und das ist sehr viel) muss ich genau wissen und mir beide Seiten ansehen. Wenn ich, in früher Zeiten, im Restaurant eine Mineralwasserflasche hingestellt bekomm, dann muss ich immer das Etikett lesen, wieviel Natrium etc. und oft google ich dann daheim nach der Quelle.
Mir ist auch gerade klar geworden, dass ich wohl getriggert werde. Durch mein Umfeld. Ich habe 4 Freunde die ich seit der ersten Klasse (also jetzt 33 Jahre kenne) aber immer mehr kann ich nichts mehr mit ihnen Anfangen. Die Themen sind einfach völlig unterschiedlich. Da gehts kurz um deren Familie und wenn es da nichts neues gibt, dann gehts eben über andere was die falsch machen, wen die geheiratet haben und schließlich über Biere.
Ich mache mir kaum Gedanken um Menschen, die ich kaum kenne, ich lass sie einfach leben. Die werden schon einen Grund haben, weshalb sie es so tun. Boah das ödet mich so an. Denk mir dann oft, ob das nicht total langweilig ist.
Sex, Politik und Religion. Nichts passt besser, wo ich mich nicht mehr mit ihnen unterhalten brauche. Sex haben sie seit Jahrzehnten mit ihren Partner, Politik sind alle schon bewandert aber gerade das heikle C. Thema hat mir gezeigt, es fehlt auch hier völlig die Toleranz. Wenn ein Thema durch ist, man sich nicht einigen kann bzw. nicht zugegeben kann, dass man sich vielleicht geiirt hat, muss es doch gut sein. Dann muss ich doch die Meinung vom anderen akzeptieren können? Das fehlt genau bei diesem Thema völlig, weil es so emotional ist. Ich bin kein völliger Verschwöhrungstheoretiker oder Querdenker in Bezug auf C. Ich sehs halt aus meiner Beruflichen Sicht, und vorallem aus der Psychischen kurz: Den Kolletaralschaden den das alles verursacht. Operation gelungen, Patient tot.
Mit Religion brauch ich gar nicht ankommen. Einer von denen, bei nem Thema wo es um Außerirdisches Leben (nein nicht die kleinen Grünen Männchen) hat mich dann einer als "vom Teufel bessesen" deklariert. Da war ich völlig geschockt. Die haben alle den gleichen Bildungsweg hinter mir und dann sowas. Da kannst du aufhören.
Wenn ihre Themen durch sind, dann wird immer von unsere Jugend/Kindheit gelabert. Immer über die gleichen Erlebnisse die schon ewig her sind. Man lebt doch jetzt? Was ist aus den Träumen geworden (Wo sind all die Indianer hin ;-)). Es ist Schade, ich kenne sie schon so lange, aber ich Distanziere mich immer weiter von Ihnen.
Es sei denn, ich starte wieder eine von meinen (Zitat: "legendären") Partys. Etwas Alkohol und dann wirds interessanter: Dann werden meine Themen interssant, vorallem Sex. Zwei sind dann meist bei mir und wollen hören was ich so alles treibe. Die zwei haben dann sogar den Mut (losgelöst von den anderen) zu sagen, dass ich mit dem meisten Recht habe. Warum können die das nicht, wenn sie nüchtern sind?
Aber, und dass muss ich ihnen sehr zugute halten und da bin ich auch endlos dankbar solche Freunde zu haben, akzeptieren sie mein "Spinnen" bzw. meine Krankheit. Auch wenn ich mich Monate nicht gemeldet habe, haben sie immer wieder geschrieben, wie es mir geht.
Es hat mich jetzt echt aufgebaut, dass was ihr geschrieben habt. Sex und Wissen ist mein Leben - Ja und? Macht es mich glücklich: Hauptsächlich aber Glück ist ja eh nie von dauer. Ihr habt euch und eure Lebensweise akzeptiert, warum sollte ich es nicht?
Vielen herzlichen Dank für den Input.
Cosmo