Hallo litolux,
Heute musste ich wieder für zwei Wochen auf die Geschlossene.
Fassungslosigkeit bei den Mitpatienten und Freude beim Personal.
Die wissen schon, was sie tun. Du hast heimlich Medikamente abgesetzt.
Da würde ich Dich auch nicht frei rumlaufen lassen, wäre ich Ärztin.
Dieses Absetzen kann so üble Folgen haben.
Man kann schon sagen: Du weißt nicht, was Du tust. Kannst Du auch nicht,
vermute ich mal.
Ich kann mich nur schwer von der Hypomanie verabschieden.
Habe Angst was danach auf mich wartet.
Was bedeutet das? Tust Du etwas, damit die Hypomanie bleiben kann?
Es ist nämlich nicht so, dass wir entscheiden, ob die Hypomanie bleibt.
Deine Krankheit ist, wie sie ist. Wahrscheinlich wirst Du dort gut behandelt,
kannst das aber selbst nicht glauben.
Ich hatte damals einen Mitpatienten, auch auf der Geschlossenen Station.
Ich hatte ja keine Ahnung, warum der so viel länger dort war als ich.
Er aber. Er hat seine Medikamente abgesetzt und es nicht zugegeben.
Das hat man an den Blutwerten gesehen. Er war dann später der Einzige,
den ich kenne, der eine Depotspritze bekommen hat. Alle drei Monate oder so.
Er musste zu diesem Termin auflaufen. So geht das auch (bei Fremdgefährdung),
aber das hat er komplett selbst verschuldet.
Ist es dann nicht trotzdem kontraproduktiv mich von der offenen Station zu werfen?
Nein, ist es nicht. Das habe ich oben begründet.
Und es gilt einfach: Nur, weil Du das nicht weißt, kann es gute Gründe
für solche Entscheidungen geben.
Bei Dir schreibe ich jetzt mit Absicht:
Stell Dir vor, die machen alles richtig, und Du weißt nicht, warum.
Mit dieser Haltung ist vermutlich die Zeit auf der Geschlossenen viel besser
durchzustehen. Du bringst das Problem mit. Deine Krankheit. Also musst Du
nicht feindselig auf das Personal gucken.
Die wollen Dich wieder loswerden, jetzt mal im positiven Sinn.
Das geht eben so: Du nimmst Medikamente und die gucken, was passiert.
Viele Grüße
Cornelia
Unsere Medikamente wirken auf den Hirnstoffwechsel und sollen und müssen
das auch. Solltest Du Dich nicht gut fühlen, liegt das daran, dass unsere
Krankheit uns nicht auf Wellnesskuren schickt.