Hochdosieren ist die gängige Praxis wenn ein Medikament zu schwach wirkt.
So nach dem Muster Hochdosieren bis zum Anschlag, dann erst ein neues Präparat dazu nehmen und/oder parallel ein- und ausschleichen.
Du schreibst dass du momentan Lithium als Monotherapie nimmst. Da müsstest du genau wissen wie hoch dein Blutspiegel ist. Der sollte bei depressiver Symptomatik, mindestest 0.6 mmol/l betragen, bei akut manischen Zuständen bis 1,2 hochgefahren. Sollte man aber in der Klinik machen wegen der bekannten Risiken.
Kommt allerdings auch drauf an, ob und welche Nebenwirkungen du spürst (meistens Zittern).
Lithium lässt sich gut mit den meisten anderen Medikamenten kombinieren, interessant find ich, dass ich auch Venlafaxin und später Elontril ohne Erfolg ausprobiert habe.
Oft wird Lithium auch mit Quetiapin kombiniert, ev. auch Olanzapin, du schreibst ja selbst dass du dich mit NL wohler gefült hast.
Ich selbst kombiniere Lithium mit Lamotrigin, dass die Stimmung eher nach unten stabilisiert. Das Lithium wirkt eher als Schutz "nach oben" zumindest bei den meisten. Lithium wird auch bei rein depressiver Symptomatik in Kombination mit einem AD verschrieben um die Wirkung des AD s zu verstärken.
Und ich kann dir auch Mut machen: Du bist echt jung, akzeptierst die Diagnose und setzt dich seriös mit der Medikamentenfrage auseinander, das sind gute Aussichten. Bei mir hats 20 Jahre länger gedauert an diesem Punkt zu stehen.
Am wichtigsten bleibt: Such dir einen Facharzt der sich möglichst mit Bipolarität und deren Medikation auskennt, und bei dem du dich auch wohl fühlst.
Alles Gute und herzlich willkommen.