.."Positiv denken"...hmm, bei mir funktioniert das überhaupt nicht. Wie schon von anderen hier beschrieben sind es eher die Sinneserfahrungen die einen positiven Effekt auslösen.
Bei mir sind es vor allem Pflanzen, schöne Landschaften, Tiere, Musik und Kunst.
Das Gehirn nimmt Sinneseindrücke und Informationen auf, verarbeitet diese indem sie gespeichert, analysiert und mit bereits gemachten Erfahrungenverknüpft oder in einen kausalen Zusammenhang gebracht werden. Ich sage dann gerne: Das Gehirn/der Verstand arbeitet digital. Ein grosses Problem ist auch, dass unser Verstand das Bedürfnis zu haben scheint, Gefühle zu rationalisieren. Oft wird auch falsch im eigenen Sinne interpretiert "Ich fühle mich so oder so, weil da draussen dieses oder jenes (z. Bsp. die Pandemie..) ist". Vielleicht würds dir ohne ja genauso schlecht gehen, kann man nie wissen...
Bei mir ist es eben so, dass ich so viel hirne, dass ich die Gegenwart und den Moment kaum noch wahrnehme.
Beim Denken klink ich mich total aus..und das stört mich mittlerweile sehr.
Beispiel:
Ich bin draussen, sehe einen Adler hoch obern in der Luft kreisen...ohne Kraft gleitet er durch die Luft.
In dem Moment wo ich denke: Der schöne Vogel da oben, sieht er mich wohl? wie hoch mag das sein?? ist es überhaupt ein Adler oder vielleicht ein Falke???...etc.
In dem Moment indem ich mir solche Gedanken machem nehme ich den Vogel viel weniger intensiv wahr..am Anfang war da ein Moment, indem ich das GEFÜHL hatte. ich sei selbst der Vogel in der Luft...für einen kurzen Moment konnte ich fliegen, den Wind auf meinen Flügeln spüren und die ganze Landschaft überblicken. Ein herrliches Gefühl!
Ich trainiere also die Wahrnehmung, indem ich versuche, weniger zu denken. Dinge wahrzunehmen, sie zu benennen oder einzuordnen. Ich habe zum Beispiel ein inneres Bild wenn unwillkommene Gedanken auftauchen: Wolken in der Luft, die an mir vorüberziehen, zihen lassen, wahrnehmem aber sich nicht drin verbeissen.
Drum find ich "positiv Denken" irgendwie einen komischen Ansatz. Ich kann mir jeden Tag hundertmal sagen: "Ist doch alles gut, ich mag mich, finde mich einen tollen Typ, ich werde von meiner Umwelt geliebt etc.)". Ich habs auch schon probiert war eher kontraproduktiv.
Ich gehe eher den meditativen Weg des positiven "Nichtdenkens".