Hallo Soulvision,
zunächst mal Danke für Deine Antwort und Deine Anregungen.
Vielleicht noch ein paar Sätze zu meinen Empfindungen: Corona ist genau das Brennglas, wie Du es bezeichnest, viele Dinge anders, intensiver und bewusster zu sehen als vorher. Bis Ende 2019 hätte ich mir eine Pandemie und ihre Auswirkung auf die ganze Welt nicht im Traum vorstellen können. Jetzt ist all das Realität für uns alle. Unzählige Maßstäbe sind elementar verschoben. Da kommen natürlich auch Gedanken auf, was wird denn aus dem Dutzend vertrockneter Bäume, die ich letztes Jahr zum ersten Mal im Wald vor meinem Fenster sah. Werde ich in 5 Jahren überhaupt noch einen Wald sehen? Das kannst Du weiterspinnen auf jede Nachrichtensendung.
Du hast Recht, ich bin in Rente und habe 3 Enkel. In der Regel fragen sie nicht nach Dingen wie Klimawandel und Baumsterben, aber das Fatale ist, dass ihr Opa auch keine Antworten hat. Und genau dieses Gefühl, keine Antworten zu haben, nicht gegensteuern zu können und wie das Kaninchen vor der Schlange zu sitzen, bis das nächste Unbekannte angerollt kommt, hat sich seit Corona deutlich verstärkt.
Solche Gefühle haben wahrscheinlich gar nichts mit meiner Bipolarität zu tun, ein übersteigertes Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins vielleicht doch. Mich zieht es jedenfalls ziemlich nach unten, aber es fühlt sich anders an als eine Depression.
Gruß Faber