Ich staune wie aufmerksam du Postings liest, vielen Dank dafür das ist nicht selbstverständlich und das schätze ich auch sehr.
Das aufmerksame Lesen war eigentlich so schwer nicht. Weil nämlich: Du hast das nicht nur einmal geschrieben,
dass Du in der Zukunft vielleicht ohne Medikamente leben willst. Das habe ich auch öfter als drei Mal gelesen,
ich kann das nicht zählen, so regelmäßig hast Du das geschrieben.
Und jetzt denke ich: Du gehst durch eine schwere Behandlung, eine schwere Zeit. Und dann steht das da immer
wieder: Du denkst an eine Zeit ohne Medikamente. Vielleicht ist das möglich. In der Zukunft, jetzt nicht.
Ich hätte darauf schon früher reagieren können, aber auch für mich klang das immer so, als wäre das machbar.
Ist es nie, ich weiß das, aber ich kann ja auch mal auf das Wunschdenken anderer Leute reinfallen.
Und dann schreibst Du dieses Mal, dass man Dich zwangseingewiesen hat. Das zerstört denn doch die Illusion,
dass Du eine leichtere Form der Krankheit haben könntest.
Und deshalb würde ich sagen: Was wir mit unserer Krankheit vielleicht wollen (ohne Medikamente leben hier),
nehmen wir das auch, wenn wir das wieder kriegen, was wir schon hatten (die Zwangseinweisung hier).
Wenn Du das nicht so schlimm finden solltest, könntest Du immer noch darüber nachdenken, wie Dein Umfeld
das finden wird.
Was für mich unbegreiflich ist, ist diese Vorstellung: Man nimmt über Jahre Medikamente, ist stabil,
wenn es gut läuft, und geht dann raus aus den Medikamenten, weil es ja sehr gut läuft.
Mit den Medikamenten läuft es gut.
So und jetzt mal selbst überlegen: Wie läuft es dann ohne Medikamente?
Bitte beantworten, weil ich kann ja nicht wissen, wie Du Dir das vorstellst.
Viele Grüße
Cornelia