Ich erkenne mich wieder, in der Aufzählung von all den Medikamenten und Wirkstoffen.
In all den Jahren habe ich gelernt damit zu leben und doch waren sie immer wieder da, meine Ängste, meine Panik und Hypo's und manischen Phasen die sich mit depressiven Phasen abwechselten. Manchmal ganz schnell, manchmal über Monate. Ich war immer wieder in Kliniken, gab meine Arbeit auf und fing wieder neu an. Viel zu oft habe ich viel zu früh damit begonnen wieder zu arbeiten. Beziehungen waren immer wieder ein Alptraum, glücklos und voller unlösbarer Probleme.
Und dann habe ich irgendwann damit aufgehört. Es gab Nebenwirkungen an denen ich fast zerbrochen wäre. Ich nehme jetzt keine Medikamente mehr. Mal langsam und mal schnell habe ich damit aufgehört Pillen zu schlucken und mein Leben wurde ruhiger. Nicht so ruhig wie bei Otto Normalmensch, aber für meine Verhältnisse schon ganz viel ruhiger. Es gelingt mir mich in der Waage zu halten. Nicht immer, aber ich arbeite daran.
Das ist mein Weg und ich berichte darüber.

M, 59, Bipolar 2

Mizar ist ein Stern des Großen Wagens. Mit guten Augen kann man Alcor, das Reiterlein, problemlos neben ihm erkennen, aber ich bin froh überhaupt noch etwas sehen zu können.
Seit Jahrzehnten auf der Suche und seit zwei oder drei Jahren wohl auf dem richtigen Weg zu verstehen.