Hallo SearchMySelf,
danke für die liebe Antwort und die ausführliche Schilderung. Mit dem Quetiapin komme ich bis jetzt ganz gut klar. Allerdings fühle ich mich seit dieser Depression ziemlich gefühlskalt innerlich, ich fühle mich so "abgestumpft" - das ist nicht so einfach für mich. Ich werde das mit dem Quetiapin erst einmal so lassen und sehen, wie es sich jetzt zuhause einpendelt. Ich bin ja "erst" seit 4 Wochen mit der Diagnose und der Medikation zuhause.
Ich bin Beamtin und eigentlich mache ich meinen Beruf echt gerne. Ich liebe das unterrichten, das kann ich, da habe ich immer sehr wohl gefühlt. Allerdings wurde auch durch Corona einiges komplizierter, Unterricht ist nicht mehr so möglich, wie ich ihn mag. Vor meiner Krankschreibung wurde der Stress und die Belastung immer immer mehr. Ich habe eine eigene Klasse und damit sehr viel Verantwortung. Dieser bin ich nicht wirklich gewachsen.
Ich weiß irgendwie noch gar nicht, wo die Reise hingeht. Finanziell kann ich noch nicht auf etwas verzichten, da ich dann meine Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen könnte. Ich hoffe, dass der Amtsarzt mich zu einem bestimmten Teil dienstunfähig schreibt, denn dann bekäme ich einen finanziellen Ausgleich meiner Versicherungen... Das würde mir schon einmal sehr viel Druck nehmen. Dann würde ich gerne noch eine Reha machen und Schritt für Schritt schauen, ob ich wieder in den Schuldienst kann. Und das auch mit weniger Verantwortung. So z.B. keine eigene Klasse mehr. Ich muss schauen, welche Möglichkeiten ich da bekomme. Ich habe vor dem Studium eine Berufsausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation gemacht. Ich könnte mir auch vorstellen, evtl. im Ministerium im Büro zu arbeiten. Etwas, wo das Feld genau abgesteckt ist. Mir wurde mit der letzten Manie ganz deutlich, dass ich mich ganz extrem in meine Arbeit gestürzt habe und mich da auch wirklich übernommen habe - auch körperlich. Meine Gedanken waren 24/7 nur bei der Schule, bei meiner Klasse, bei der Vor- und Nachbereitung. Ich habe tausend Extraaufgaben übernommen und nur noch Vollgas gegeben bis zur völligen Erschöpfung.
Ja, mein Ex Mann wohnt in der Nähe, ich sehe meine Tochter jedes 2. Wochenende. Das ist auch okay so. Wobei es immer noch sehr angespannt ist...
Ich weiß noch gar nicht, was ich therapeutisch noch machen kann. Heute noch sagte ich zu meinem Mann, dass diese Therapie jetzt nicht wirklich hilfreich in dem Sinne war, dass es mir danach jetzt so viel besser geht. Es war eher eine Diagnosestellung, eine Verarbeitung des Auszugs meiner Tochter und die Einstellung auf die Medikamente. Es waren auf einmal so viele Baustellen offen, da haben die 9 Wochen absolut nicht gereicht. Und jetzt stehe ich da und muss klar kommen irgendwie...
Welche Medikamente nimmst du?
Ich habe gerade die Tage alle Anträge ausgefüllt (Pflegegrad, Grad der Behinderung, Antrag auf Dienst-/Berufsunfähigkeit), das gibt mir schon mal ein wenig "Sicherheit" weil ich dann was zu tun habe und mich mit der Erkrankung auch auseinandersetzen muss.
LG