Hallo Forum,
es klingt vielleicht erst einmal hart, was bisher so geäußert wurde, aber ich bin immer eine Verfechterin der Realität. Es ist nicht ganz ohne mit der Erkrankung zu leben. Für einen Angehörigen kann da manchmal, je nach Phase ganz schön etwas auf einen zukommen.
Das was ich bisher gelesen habe fand ich sehr hilfreich, auch für mich. Ich bin selbst erkrankt und muss sehr auf mich aufpassen. Mein Partner ist für mich so eine Art Löwen Domteur. Er merkt wenn ich drüber oder drunter bin.
Ich finde es sehr gut, Michael78 wenn Du Dir Rat einholst. Sehr lobenswert. Mein heutiger Partner ist der erste der das auch gemacht hat und heute mehr Einsicht hat, wenn ich in anderen Sphären unterwegs bin zzgl. meiner Ärztin, die kann ich nicht manipulieren, sie merkt sehr schnell was los ist. Sie ist Gold wert. Ich habe schon ganz andere Ärzte gehabt. Ich möchte nicht nur ruhig gestellt werden.
Ich brauche einen Partner, der mir liebevoll die Grenzen aufweist. Ich mache ansonsten, was ich will und das ist nicht immer gut. Was das Thema Sex betrifft...In der Manie macht frau manchmal die verrücktesten Dinge, aber es entspricht nicht meinem "gesunden" Wesen. Nur den ganzen "kranken" Kram noch zu befeuern vom Angehörigen, sprich Pole-Dance Kurse und Ausrüstung zu bezahlen, einschl. Loft zum entspannen, da sag ich nur: Jedem das Seine.
Co-Abhängigkeit ist so eine Sache. Man liebt ja den Menschen und ist bereit, alles für ihn zu tun. Wenn jedoch so albern es klingt, keine Konsequenzen folgen, dann wunderbar gehe ich gerne fremd. Ich bin ja krank.
Ich hoffe, Ihr bekommt das gemeinsam hin. Ich lebe mit meiner Erkrankung sehr gut. Ich kenne aber auch andere Zeiten und Abgründe. Ich wünsche Deiner Frau, dass sie die Unterstützung bekommt, die ihr hilft. Ich lese zwischen den Zeilen auch vielleicht viel Langeweile und evtl. Heimweh. Mir hilft ein strukturierter Tag, malen und in den Garten gehen. Ich hoffe, ich bin Dir nicht zu Nahe getreten.
Liebe Grüße
Turicum