Vielen Dank für eure Antworten.
Vielleicht noch als Hinweis: Wir wussten lange nicht, was denn meine Frau eigentlich hat. Erst seit der Diagnose durch einen Psychiater können wir dem Ganzen etwas Struktur geben. Meine Frau ist einsichtig, dass sie ein Problem hat und es so nicht weitergehen kann. Auch ist sie offen Medikamente zu nehmen (ist in der Startphase). Ich werde auch in die Behandlung mit dem Psychiater integriert und besuche selbst eine Psychologin, um den Umgang mit meiner Frau zu lernen.
Nein, ich bin kein Masochist und ja, ich habe Selbstachtung und ja, mir ist das Wohl meiner Kinder das Wichtigste. Deshalb habe ich meiner Frau auch über längere Zeit eine Zweitwohnung bezahlt, bzw. immer mal wieder über eine gewisse Zeit.
Ich habe meiner Frau Anfangs 2018 geschworen, in guten und schlechten Zeiten für sie da zu sein und ich gebe dies nicht einfach nur aus egoistischen Gründen auf, weil es mir schlecht geht mit dem Verhalten meiner Frau. Mir scheint, dass bei gewissen Personen wohl der Durchhaltewille nicht besonders ausgeprägt ist, eine solche Situation über Jahre hinweg zu begleiten.
Es mag sein, dass ich mich teilweise falsch verhalte, indem ich ihre Wünsche fast ausnahmslos erfülle und sehr viele akzeptiere und toleriere. Das kann ich natürlich anpassen und schauen, was dann geschieht.
Ich möchte zudem nie in die Situation geraten, dass sich meine Frau in einer Phase der Depression umbringt und ich dann in 10 Jahren oder mehr meinen Kindern Rechenschaft darüber ablegen muss, warum ich nicht alles für meine Frau getan habe.
Meine Frau hatte eine sehr sehr schwere Kindheit mit massivem emotionalen Missbrauch durch einen psychisch kranken Vater und keinen Schutz durch eine verängstigte, unterwürfige Mutter. Meine Frau hat sehr viel Schlechtes erlebt im Leben und verdient es, dass jemand bedingungslos hinter ihr steht. Auch wenn es durch ewige Lügen, Betrügereien und sehr hohem Geldverbrauch nicht immer einfach ist.
Ich wollte einfach einmal meine Situation schildern, da mir dies auf eine Art gut tut. Ich bin in einer schwierigen Situation, aus welcher es objektiv betrachtet kein einfaches Entkommen gibt. Die Wahl ist zwischen schlecht und sehr schlecht, wobei unklar ist, was schlecht und was sehr schlecht ist. Ohne mich ist meine Frau nicht lebensfähig, zumindest momentan. Sie ist aus Rusland und extra wegen mir in die Schweiz gezogen. Sie hat keine grossen Kontakte hier, kein geregeltes Einkommen und kann kein Deutsch. Sie wäre verloren und müsste wohl nach Russland zurück und so den Kontakt zu den Kindern, die sie sehr liebt, verlieren.
Danke fürs Zuhören :).
Liebe Grüse
Michael
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.03.21 13:55.