Liebe Friday,
danke für deine Worte.
Das es bei vielen ein so langer Prozess ist, macht mir Angst. Gefühlt gibt es seit 1 1/2 Jahren keine "normale" und entspannte Phase mehr. Ich arbeite sehr gerne im sozialen Bereich. Ich mache mir da aber auch sehr viel Stress, habe unfassbar viele Ängste, was falsch zu machen (insbesondere beruflich), was vielleicht auch Phasen auslösen könnte. Jetzt bin ich seit zwei Wochen wieder krank, das ist alles so peinlich. Ich habe doch total mein Gesicht verloren. Tja, ob die Medikombi optimal ist, kann ich nicht sagen.
Ich bin seit Anfang Januar bei der Psychiaterin, die sich wirklich viel Zeit nimmt. Eigentlich wollte die mich zur Einstellung in die Klinik schicken, weil ich so in der Krise war. Ich war da aber bis Dezember und kann das jetzt nicht schon wieder. Ich muss das so packen.

Was mir gerade zusätzlich stresst bereitet, auch wenn das jetzt sicherlich viele für nebensächlich halten, ich habe schon 2 kg zugenommen, obwohl ich echt aufs Essen achte und jeden Tag laufen gehe. Ich versuche wirklich alles dagegen anzugehen und ich habe so ein Problem zuzunehmen. Opripramol soll auf Dauer übrigens ausgeschlichen werden. Sie traut sich gerade nur nicht, da es mir so schlecht ging.
Ja und zu meinen Kindern...Ich kann mir nicht vorstellen, ob sie mich wirklich lieben, das ist auch so ein Ding. Letztendlich kommen da stetig die Gedanken, wer mich denn in dieser Form braucht. Ich wünschte sie hätten eine andere Mutter und mein Mann eine andere Frau. Das geht soweit, dass ich gerade einfach nur ausziehen will. Ich habe schon nach Wohnungen geschaut. Innerlich ist es eine mischung aus Wut, Trauer und Aggression.



Friday schrieb:
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> hallo Mondsand,
>
> es gibt wirklich und leider echt beschissene
> Jahre, die man am liebsten streichen würde aus
> der Biographie.
> Oft ist es ein längerer Weg, bis man die richtige
> Medi-Kombi gefunden hat.
>
> Tendenziell ist es schon so, dass die Krankheit
> sich unbehandelt eher verschlimmert und nicht von
> selbst wieder besser wird. Aber jetzt bist du ja
> in Behandlung. Ob deine Medi-Kombi optimal ist
> oder da noch justiert werden muss, kann alles
> sein.
> Ich frage mich aber gerade, ob es gut ist,
> Opipramol (trizyklisches AD) mit Sertralin zu
> kombinieren. Ich weiß es nicht. Hört sich für
> mich komisch an.
>
> Ich habe mich im Laufe der letzten ca. 20 Jahre
> von einigen Medikamenten wieder verabschiedet,
> weil sie nicht halfen, unzureichend halfen oder
> wegen der Nebenwirkungen.
>
> Dass du darüber reden kannst, ist doch schon ein
> Anfang. Raus aus der Verleugnungsfalle. Hilft ja
> nix. Man kann sich den Kram nicht einfach
> wegdenken. Schön wärs.
>
> Vielleicht kannst du dich einer Selbsthilfegruppe
> anschließen. Ich habe mich auch tws. wie ein
> Alien gefühlt bis ich auf Menschen traf, die den
> ganzen Scheiß auch genauso kennen, wie ich ihn
> erlebe bzw. erlebt habe.
>
> Irgendwann wirst du da raus kommen. Leider kann
> dir niemand sagen, wie und wann.
> Und natürlich werden deine Kinder dich lieben
> können und Kontakt zu dir halten wollen. Hier im
> Forum gibt es zig Beispiele dafür.