Friday schrieb:
> Wie sah das aus? Bist du nackich ins Becken
> gesprungen? Hast du vom 3-Meter-Brett
> runtergepinkelt? :-D
So schlimm dann doch nicht. Am Anfang bin ich immer "brav" meine Bahnen geschwommen bis der Kilometer voll war. Wenn ich die große Wiese überqueren musste, habe ich dort lauthals englische Songs geschmettert, Bob Dylan u.a. Das war das eine - das laute Singen hat Spannung abgebaut, aber neue geschaffen wegen der anderen Badegäste. Trotzdem hat mich bis auf eine Frau nie jemand angesprochen. Und diese sprach nur von Entertainer-Qualitäten
Danach machte ich im Becken Wasserspiele, Rolle vor und zurück, Wasserballett... einmal mit einem Schüler mich scheckich gelacht über seine Kunststücke, die er mir dann beibrachte.
Tja - das blödeste von allem war, dass ich mich den Bademeistern gegenüber "outete", ihnen also von meinen besonderen Begabungen am Radio sitzend erzählte. Sich machten sich nie lustig über mich - kannten mich ja schon lange Jahre und v.a. kannten sie mich in "normal-Zustand".
Das war insofern blöd, als ich nach der Klinik wieder schwimmen ging, ich anfangs scheu hatte, sie würden komisch gucken. Nichts dergleichen. Dennoch dauerte es lange, bis ich mich wieder "normal" doch fühlte. Genau so auch in meiner Wohnung, ich sang ja nachts aus dem Fenster raus - im Zuge von Schlafwandeln wachte ich am Fenster singend auf. Die starke Lithium-Erhöhung mag dafür verantwortlich gewesen sein.
Was das Medium Wasser angeht - so war es sehr faszinierend. Wenn ich im Bad ankam, stand ich täglich unter Strom, hoher Grad an Anspannung - in dem Moment wenn ich ins Wasser tauchte, fiel diese Anspannung weg.
Ach was gäbe ich darum, wenn ich jetzt schwimmen gehen könnte
> Also der Einsicht, Hilfe zu brauchen und die
> regelmäßige Einnahme der Medis sowie der
> Erkenntnis, dass du ausreichend Schlaf brauchst
> würde ich mit mehr Punkten würdigen.
Und ich dachte schon 2 Punkte wären hochgegriffen
> Gibt es ja leider auch, die dann sagen, dass sie
> das jetzt ausleben wollen oder aus diversen
> Gründen nicht zurückrudern können.
da bin ich lange weg von.
Aber das zurückrudern gelingt nicht immer gleich gut. Tagesstruktur kann helfen, Telefonate einschränken, und die richtige Dosierung herausfinden. Und sich immer wieder überprüfen - selbst beobachten, Rückschlüsse ziehen und Konsequenzen. Kontakt zur Ärztin selbstredend.
Es wird werden.
Liebe Grüße
Irma