Halo Friday
Zum Thema Medikation, was hilft, um Spannungszustände (frühzeitig) in Griff zu kriegen.
Da empfinde ich Unterschiede bei Benzodiazepinen und Neuroleptika. Wobei eben vermutlich auch wieder jeder Mensch anders reagiert.
Der Vorteil der Benzodiazepine ist, dass ich eigentlich agil bleibe dabei, Es macht nicht so ein Überhang. Und keine so grosse Denkblockade. Wenn ich mal 2 x 1/2 Tbl. einnehme, merke ich danach zwar eine Müdigkeit, aber erst wenn ich aus der Spannungssituation raus bin.
Ein Vorteil sehe ich auch darin, das Exposition geschützt möglich ist, und so z.b. schwere Angst langsam abnehmen kann, und durch positive Erfahrung überschrieben werden kann.
Der Nachteil ist, das wie bei allen Suchtmittel, durch Benzodiazepine die Symptomatik die man eigentlich bekämpfen möchte, wie selbst ausgelöst wird, um z.b. die Anflutung der Entspannung erneut zu erleben.. Psych. und körperl. Abhängigkeit.
Ich glaube es gibt wenige Menschen die nicht "substanz-sucht-affin" sind, und darum ist das sicher ein Randthema, wie manche hier es handhaben können /müssen.
Ein weiterer Nachteil ist die Erinnerungsfähigkeit, diese wird bei Einnahme tw. unterbrochen. Das finde ich ein negativer Effekt von Benzos auf Denkfähigkeit.
Der Vorteil der Neuroleptika ist sicher darin, dass eine tägl. Einnahme Symptomatik verhindert, und eine Stabilität erreicht werden kann.
Es macht wie einen Schutz vor Ambivalenz.
Der Nachteil ist aus meiner Sicht, die Dämpfung, und der oft recht hohe Überhang/ Nachhang.
Ist wirklich schwierig, was besser ist.
bei mir z.b. Olanzapin 2,5 mg macht weniger Überhang, aber auch bisschen weniger Wirkung.
Seroquel 15 mg macht bei mir gute Wirkung auf Spannungszustände, doch starker Überhang.
Beim Dämpfen der Denkfähigkeit/Emotionsfähigkeit empfinde ich beide ähnlich. Habe das Gefühl tw. Dinge nicht abrufen zu können, und beim Denken nicht wie gewohnt agil zu sein. und stabile Müdigkeit.
( In höherer Dosis macht es mir Selbstentfremdung, also so Eindrücke wie, "wer bin ich, wer war ich nochmal(?)" )
Antidepressivas machen bei mir tw. guten angstlösenden Effekt, nehme dann z.b. depressive Symptomatik wie Wahrnehmung von Bedrohung, Ambivalenz, soz. Verunsicherung weniger wahr, doch es macht bei mir -warum auch immer körperl.- Anspannung und Risiko Hypomanie.
In diesem Radius bewegt sich die Entscheidung, für oder gegen ein Medikament. Nur Vorteile gibt es nicht, und so bleibt nur das Abwägen der weniger nachteiligen Wirkungen. gute ärztl. Begleitung ist für mich da wichtig, weil man sich da auch manchmal etwas zusammenreimt, wenn z.b. plötzlich wieder mehr Symptos anfluten, trotz vermeintlich hilfreicher Strategie.
Allgemein vielleicht noch, unterdessen weiss ich, dass bei mir soz. Umfeld und soz. Situation viel auswirken. Ist halt nicht immer frei wählbar, was da grad ist.
Liebe Grüsse t.