Nochmal grundsätzlich,
ich finde dieser Baum erweckt den Eindruck es werde
häufig und überall leichtfertig Benzodiazepine verschrieben,
vor allem vom Hausärzten, es gibt da ja noch mehr und nicht nur Tavor,
wenn wir hier schon diskutieren.
Und ich glaube nicht, dass das so verallgemeinert stimmt.
Dazu finde ich auch sehr einseitig die Schuld zugewiesen, was Missbrauch betrifft.
Man bekommt es eben nur vom Arzt und es gibt Lebenslagen und Situationen,
da sind sie ein Segen und wahrscheinlich fast alternativlos bzw. die Alternativen noch
schlechter/schädlicher.
Ich hab schon ein paar mal welche verschrieben bekommen,
vom Hausarzt,
immer mit nachdrücklicher Warnung und der Ermahnung
nur wenns nicht anders geht eine zu nehmen.
Mein Sohn wurde in der Klinik immer auf die Suchtgefahr hingewiesen und nie entlassen
mit Benzos als weitere Therapie bzw. nie vor sie nicht ausgeschlichen und abgesetzt waren.
Meine Mutter, hat von ihrem Hausarzt nichts benzoartiges bekommen als mein Vater plötzlich starb,
weil sie trockene Alkoholikerin ist.
Also gar so ist es nicht wie es hier dargestellt wird, meine "Lebenserfahrung" ist eine andere.
Ich habe großen Respekt vor Sucht, durch die Erfahrung in meiner Familie und hab mich entsprechend verhalten
und nicht leichtfertig eingeschmissen, sondern eben wie Irma das auch irgendwo schrieb im Notfall.
Auch schon mal mehrere Wochen am Stück, aber so wenig wie möglich und ich wusste,
sie sind "wertvoll" und eine zweite Packung bekomme ich nicht mehr. Und wusste auch warum nicht.
Das ist auch nicht anders als mit Alk, es kann zur Sucht werden wenn man nicht aufpasst. Und dann hilft nur
noch ein Entzug.
Es gibt Apothekenangestellte die berichten von Kunden die sich bei versch. Ärzten Benzos verschreiben lassen und die dann, damit es nicht auffällt, in mehreren Apotheken abholen.
Da hilft keine Psychotherapie. Das ist Sucht, Missbrauch und auch Dummheit zum Teil, wenn das in den Wind geschlagen wird, was der Arzt sagt und
es steht in jedem Beipackzettel.
Und das kann man vom mündigen Patienten der sich doch am liebsten auf Augenhöhe
mit seinem Arzt unterhalten möchte doch erwarten, dass er den liest?
Also solche Aussagen wie
erst machen sie sie süchtig, finde ich schon sehr subjektiv und
wird der Vielschichtigkeit der Problematik nicht ganz gerecht.
Der Entzug kommt vor einer Psychotherapie bzw. ist wichtiger, wenn Substanzmissbrauch vorliegt. Ist doch
in der Regel so bei Bipolaren, hatten wir hier ja schon öfter mit Alk und anderen Drogen.
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Wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert…
Marie von Ebner-Eschenbach