Ich denke, das man es gar nicht allgemein sagen kann: Da Medikamente eben verschieden wirken bei den Menschen, der eine etwa hat eine sehr gute Wirkung gegen Depression durch ein SSRI Antidepressiva, der andere hingegen verspürt kaum oder keine Wirkung (nur als Beispiel angeführt jetzt, ich weiss, es geht hier um Manien)
Daneben spielen andere Sachen eine Rolle, wie die Dosierung mg/kg, der Zeitraum bevor die Wirkung einsetzt, Wechselwirkungen zwischen Medis, mögliche Nebenwirkungen (vor allem zu Beginn) usw.
Ich habe in deinem anderen Thema, Seawaves, wegen eurer Tochter gelesen das sie in der Klinik auf Quetiapin und Tavor war. Man kann auch da jetzt wenig sagen, wenn man nicht weiss wie gut Quetiapin (Seroquel als Handelsname meistens) wirkt bei ihr, man wird die Wirkung über die Zeit beobachten müssen.
Ich weiss, man möchte einfache, klare Antworten, aber leider ist es nicht so einfach.
Ich kann nur rein subjektiv bei mir in meiner eigenen Geschichte sagen, das schwere Neuroleptika wie z.B. Haldolperidol die mir in der Klinik nach einer Zwangseinweisung gegeben hat, mir geholfen haben beim Durchbrechen des akuten manischen Zustandes. Haldol ist aber ein starker Brecher, wird für gewöhnlich nur von Ärzten direkt in der Klinik verwendet, da stellt sich wieder die Frage zwischen Behandlung in der Klinik versus Behandlung ambulant ausserhalb der Klinik.
Was man halt bedenken muss, wie anderswo schon erwähnt wurde, manche Medikamente benötigen eine Zeit bis sie wirken, diese Zeit kann aber auch unterschiedlich lang dauern und Nebenwirkungen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Ich würde euch raten wegen der Tochter, einen guten Arzt vom Fachgebiet aufzusuchen, mit ihm an einem Termin den Fall zu schildern und euch dort beraten zu lassen, was am Besten in Frage kommt. Sowohl jetzt für die Manie, als auch später zur Stabilisierung eurer Tochter. Letztendlich muss ohnehin Arzt sich das ansehen und die Medikation verschreiben, auch abseits der Manie wird man später wahrscheinlich die Standard-Therapie mit Lithium in Betracht ziehen, die hat sich recht gut etabliert.
Zuletzt:
Ich finde es super, wie ihr euch einsetzt und euch informiert über die Bipolare Störung, dass ihr eurer Tochter helfen wollt. Ist leider gar nicht so selbstverständlich wie man meint, meine Eltern etwa haben sich nie für mich interessiert bei der Bipolaren Störung, da gabs nur ein "Stell dich nicht so an" als Vorwurf. Ihr geht den richtigen Weg mit Arzt und Medis gemeinsam mit eurer Tochter - haltet durch und lasst euch nicht enmutigen, am Ende werdet ihr es schaffen, das Problem in den Griff zu bekommen.
Gruss
Wesker