Nach meiner ersten Manie wurde ich ebenfalls nach 2 Wochen entlassen. Ich hatte ein Abschlussgespräch mit gut 6 Klinikärzten, inkl. Chefarzt in einem Raum indem ich nochmal kurz aufgeklärt wurde, entschiedene Fragen gestellt wurden und ich machte einen "guten" Eindruck. Ich wollte da aber auch raus, lehnte Tagesklinik ab, da es ging und ich wieder in den normalen Alltag wollte. Sofern man nicht völlig psychotisch manisch ist, kann man in einer (Hypo)Manie einem sowieso alles verkaufen, auch Ärzten. Jedenfalls war es mir immer bewusst auf was es ankam, da ich schon Psychatrie-Erfahrung hatte.
Ich kann nur für mich sagen, dass ich in der Zeit nicht in der Lage war den Ernst der Lage/Erkrankung zu erkennen, ich würde sagen ich war noch etwas in der Hypomanie, bzw. definitiv in einer Phase in der ich das alles nicht akzeptiert habe, mich nicht darauf einlassen konnte. Das hat dann jedoch nicht lange gedauert - ca. eine Woche später begann meine bisher längste depressive Phase und dann kam die niederschmetternde Einsicht und ich habe mich direkt auf die Warteliste für eine Bipotagesklinik setzen lassen. Die fehlende, echte Akzeptanz ging sehr lange, in schlechten Tagen auch heute noch, da ich die Krankheit einfach nicht haben will, obwohl ich sie habe. Ich glaube aber so geht es sehr vielen die erst für ein paar Jahre erkrankt sind, vor allem in jungen Jahren.
Ich halte 1 Woche auch für viel zu kurz - eigentlich ist meiner Meinung nach immer noch schonen und erholen angesagt, nicht zu viele Reize. So war es jedenfalls im Nachhinein bei mir. Bei der Depression ist dann mehr erzwungene Aktion angesagt, ohne zu überfordern, auch wenn es keinen Spaß macht oder nichts gefühlt wird. Definitiv der weitaus schwierigere Part für den Patienten und auch nicht einfach für Angehörige. Falls keine Struktur in irgendeiner Form gegeben werden kann/ bzw. möglich ist, dann halte ich da Klinik/Tagesklinik/Reha für das Beste um halbwegs aktiv zu bleiben und evtl. noch etwas mitzunehmen (Psychoedukation, sofern nicht schwer depressiv). Ich habe Psychoedukation im schwer depressiven Zustand gemacht - man hat nicht wirklich was von.
Gruß,
roobb
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.01.21 19:29.