Hallo Seawaves,
als selbst Betroffene und langjährig Erfahrene halte ich es für unwahrscheinlich, dass die Manie sich nach nur einwöchiger Behandlung in Richtung Ende bewegt. Ohne euch Angst machen zu wollen, besteht die Möglichkeit, dass sich aus dem jetzigen etwas ruhiger sein und wieder besser schlafen können, die Manie wieder hochschraubt.
Auch wenn das für euch als Eltern sehr anstrengend und belastend ist, halte ich es für wichtig, ihr ganz klare Grenzen zu setzen ohne Wenn und Aber, um langfristigen Schaden abzuwenden, der sich aus der Realisierung der fixen Ideen entwickeln könnte. Lasst euch nicht auf lange Diskussionen ein. Maniker sind schlagfertig, redegewandt, und ihre Logik ist oft überzeugend.
Ihr seid als Familie ganz am Anfang in der Auseinandersetzung mit der BS (Bipolaren Störung). Einiges, was hilft, müsst ihr versuchen. So auch mit dem Lesen. Mein Vorschlag: Legt ein Buch irgendwohin, wo es gut sichtbar ist und erwähnt scheinbar beiläufig, dass sie es auch mal lesen könne, wenn sie wolle, ohne groß weiter darüber Worte zu verlieren.
Wichtig ist auch, dass ihr euch als Eltern nicht gegenseitig von ihr ausspielen lasst. Euer Verhalten ihr gegenüber muss einheitlich sein und sozusagen als geschlossene Front rüberkommen. Sprecht euch vorher gut ab, wenn ihr unterschiedliche Ansichten habt, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Solange keine Krankheitseinsicht von ihr kommt oder zumindest der Gedanke, dass etwas mit ihr "nicht stimmt", wird es schwierig sein, eine Auseinandersetzung mit der BS zu erwirken. Dafür sollte sie auch von den fixen Ideen runter sein. Psychoedukation sollte sie selber wollen oder zumindest in diese einwilligen. Erzwingen kann man die eh nicht.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.