Meinst du “Arno ist Bipolar!” ? Diese Mini-Doku wurde mir auch empfohlen. Sie ist ziemlich gut, vor allem wenn man Leuten im Umfeld das alles ein wenig erklären möchte ohne zu wissenschaftlich zu sein.
Deine Geschichte ähnelt meiner übrigens auch sehr.
Und mich wurmt es genauso nicht zu wissen wie lange das alles gehen soll und was noch alles an Schaden entsteht. Meine Frau war im September offenbar auch eher hypomanisch und ab Oktober dann manisch. Aber in dem Moment in dem ich es hier schreibe fühlt es sich wie eine “Rechtfertigung für sich selbst” an. Man will optimistisch sein. Finde ich es besser wenn meine Frau
schon 4 Monate manisch ist oder
erst 3 Monate und 1 Monat hypomanisch. Verstehst du? Es macht eigentlich keinen Unterschied, es geht nur um das eigene Gefühl...
Einerseits rennt die Zeit, und trotzdem ist jeden Morgen mein erste Gedanke “wie geht es ihr, geht es vielleicht vorbei?”.
Ich habe gelesen eine Manie kann wenig Tage bis Wochen - oder “unbehandelt 2-4 Monate” dauern. Dann gibts Berichte über 1/2 Jahr, 2/3 Jahr... ich habe auch schon PNs gelesen mit “seit Anfang 2019” - wobei das dann vermutlich andere Formen der BS sind.... Ich hoffe auch in meinem Fall auf ein baldiges Ende, Garantien gibt es leider nicht.... “es kann alles und nichts passieren” habe ich mal gelesen, das beschreibt es ganz gut, auch wenn es schwer ist!
Ich will sie am liebsten drücken, sie für immer festhalten, ihr alles erklären. Und den Weg “zurück ins Leben” gemeinsam gehen. Aber das geht nicht. Fehlende Krankheitseinsicht während einer manischen Phase ist nicht umsonst überall in der Literur erwähnt. Die meisten Betroffenen berichten auch davon, zumindest wenn es die erste Phase ist, deshalb ist die Diagnose auch so schwer und dauert oft Jahre. In einer Manie fühlt sich der Betroffene nicht krank oder verkehrt,
die Tabletten haben geholfen, mir gehts wieder gut, also kann ich sie absetzen. Auch das ist eine Gefahr für einen Rückfall. Es ist egal wie der Betroffene vorher war, wie intelligent, reflektiert, liebevoll, führsorglich, sympathisch, ob er vorher so oder so war... in einer manischen Phase kommen Dinge zum Vorschein, die es einem kalt den Rücken runter laufen lassen... wenn ich eins gelernt habe in dieser Zeit ist es, dass man offensichtlich machtlos ist und man garnicht anfangen braucht logisch an die Sache heran zu gehen.
Und das fiese daran ist, dass ich mich oft trotzdem Frage, ob ich irgendwas tun kann, um ihr zu helfen oder ich irgendwas noch nicht getan habe oder getan habe, was die Manie am Leben hält... uff!
Halte durch! Du packst das!
Zähne zusammenbeißen und Kräfte sparen!! Ich habe meine Kinder und meine Familie, für die bin ich jetzt da, da habe ich Zugriff - sobald meine Frau nichtmehr von “wieder angekrochen” sondern von “es tut mir leid, ich brauche Hilfe” spricht, bin ich da!
Liebe Grüße