Nun, ich bin nicht dabei gewesen und kann nicht sagen, wer was gesagt hat und wie sich das ganze auch objektiv abgespielt hat.
Wenn ich aber mal davon ausgehe, dass es sich so ähnlich abgespielt hat, dann ist die Frage für mich, inwie weit dort auch "deeskalierend" gehandelt wurde.
Ich weiß nicht, wie aufgebracht Delphine schon am Anfang war, aber wenn eine ruhige Person die Lage ruhig erklärt hätte, evtl. wäre es gar nich zu so einer Situation gekommen.
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Frau Delphine, ich weiß, sie möchten den Arztbrief einsehen, wir haben nochmal nachgefragt und es ist so, dass es bei uns nicht so einfach möglich ist. Dazu brauchen wir einen Antrag, den können sie über ihren Psychiater, über ihren Anwalt, etc pp. beantragen. Dann wird er hier bearbeitet und sie bekommen von uns eine Antwort, wie es weiter geht. Mehr kann ich ihnen dazu leider nicht sagen".
Ich weiß zwar nicht ob Delphine sich damit zufrieden gegeben hätte, aber es wäre zumindest eine Möglichkeit die Situation etwas zu glätten und dem Gegenüber das Gefühl zu geben, ernst genommen zu werden.
Wenn Menschen sowieso schon aufgebracht sind, gieße ich nicht noch extra Öl ins Feuer, wenn es gar nicht notwendig ist. Gerade von professioneller Seite erwarte ich es, dass sie mit Deeskalationsstrategien vertraut sind, auch wenn die andere Seite gerade aufgebracht ist.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).