Ich fands bizarr, wie in der Schweiz sich Ärzte vor Gericht verantworten mussten neulich, bloss aus dem Grund, weil sie einen Mann 13 Tage lang ununterbrochen fixiert haben.
Nun schreien die Leute sicher: "WAS?! 13 Tage ans Bett gefesselt und nichtmal zum Toilettengang frei?"
Aber das tun sie nur solange wie sie den Fall nicht kennen. Bei dem Fall handelt sich um einen extrem gefährlichen Täter in der Sicherheitsverwahrung, der ununterbrochen das Personal physisch angreift und alles kurz und klein schlägt.
Darum schreibe ich den Fall auch, weil... es gibt durchaus sehr gute Gründe, Menschen zu isolieren oder zu fixieren. Das wird mir zuviel aus der Opferperspektive betrachtet, aber bevor ihr mich steinigt: Ich war selbst 72 Stunden in der Isolierzelle in der Psychiatrischen Universitätsklinik. Ich habe das alles mitgemacht, inklusive Polizei und Co. bei der Zwangseinweisung.
Dennoch eben, meist wird nur die Opferperspektive vertreten - die Leute vergessen zu schnell, das es Menschen gibt, die man sehr wohl fixieren muss weil sie ohne das eine erhebliche physische Gefahr für andere Menschen darstellen.
Nicht falsch verstehen bitte, es tut mir leid für die Menschen wie itsbitsy, die das als traumatisch erlebt haben und ich kann das verstehen, ich durfte sogar die schönen Fussfesseln tragen und da reden wir nicht von diesem elektrischen Band, sondern von massiven Ketten aus Stahl.
Nur eben, es gibt gute Gründe manche Leute zu isolieren bei Selbst- oder Fremdgefährdung. Man darf es nicht immer kleinreden. Es gibt da klare juristische Grenzen, was man wie lange tun darf und man kann natürlich juristisch dagegen vorgehen, z.B. muss hier nach den 72h ein Haftrichter die Massnahmen bestätigen und man kann mit dem Anwalt eine Freilassung erwirken, wenn die Ärzte mitspielen.