Hallo Sylviap,
ich glaube mittlerweile nach all den Jahren sagen zu können, dass selbst bei einem Umschwung von Depression in Manie (was sehr extrem in sich ist) Anzeichen da sind , die einem erlauben, die eigenen Stimmungslage wahrzunehmen und gegenzusteuern.
In der Depression gehen Beziehungen kaputt, weil man nicht mehr die Kraft hat Kontakt zu halten. Deshalb versuche ich das mindeste aufzubringen und rufe an... und merke ich , dass ich ab hebe, dann fahre ich zurück.
Du hast immer Möglichkeiten , festzustellen, was bei Dir antizyklische Effekte hätte. Da gehört für mich ganz viel Verhalten und auch dann die Medikation dazu. Im Endeffekt kenne ich meine verschiedenen Medis, sind um die 6 bis 8 Stück, die nicht immer gleichzeitig eingenommen werden, aber aus denen sich über die Zeit das Arsenal herausgebildet hat.
Es ist machbar für die Meisten, sich einzupendeln, was nicht heißt, nicht mehr anfällig zu sein. Auf Reisen gehen, Umzüge Arbeitsplatz- oder Aufgabenwechsel, Partner , Stress , Lottogewinn. Alle Ausnahmesituationen können einen zurück zum Anfang bringen, und dann
erlebe ich manches mal wieder diese Machtlosigkeit, die auch die Mitteilung der eigenen Diagnose und die damit einhergehende anders darstellende Rückblende auf das eigenen Leben hervorrufen konnte.
Guten Mutes zu bleiben, das ist die wohl die Kunst oder Meditieren und stoisch zu bleiben?
Und selbst eine Depression, trat sie schon öfter auf, ist wie ne alte Freundin, der man lieber aus dem Weg gehen möchte.
Man kennt die Eigenheiten.
Man weiß, es geht vorbei oder es wird mal wieder anders sein.
Lieben Gruß
Zora