Hallo Laury,
Dann, nachdem ich 13 oder 14 Jahre lang frei war von dem NL-Depot bekam ich durch äußere Umstände ausgelöste Manie (zur Nacht nahm ich ein sedierendes Medikament in "homöopathischer Dosis", wie Ärzte sagten).
Mein Arzt bot mir Olanzapin an, immer mit dem Hinweis, dass es sehr viel nebenwirkungsärmer sei als die alten NL, gerade im Hinblick auf Dyskinesien, vor denen ich nun Respekt hatte und Angst (ich habe auch Erfahrungen mit Dyskinesien von Fluanxol und Haldol) und es daher rundweg abgelehnt habe zu nehmen. Auch den Vorschlag mal für kurze Zeit in eine Klinik zu gehen, habe ich abgelehnt. Ich schwankte ständig zwischen sehr euphorisch und dysphorisch, je nach Begebenheit.
Rückblickend betrachtet waren das keine weisen Entscheidungen. Tatsächlich stand ich aber unter immensem Zeit- und sonstigem Druck. Realistisch betrachtet hätte ich das mit der Klinik und dem Olanzapin (Quetiapin gab es noch nicht) durchaus machen können.
Einer der wesentlichsten Trigger war damals eine Trennung und ein Umzug (2001)
Ende 2013 /Anfang 2014 stand mir wieder ein Umzug bevor. Inzwischen nahm ich Lithium und Quetiapin seit Jahren. Aber mir war klar, dass mich auch das nicht gegen alles schützt. Und ich hatte höllischen Respekt vor dem Stress, viel mehr als vor etwaigen Nw. von Medikamenten.
Mit dem Wissen von 2013 (im Gegensatz zu 2001) bin ich da ganz gut durchgeschlingert (nicht ohne Federn zu lassen aber halt auch nicht wieder hochmanisch). Es war nervenaufreibend, zum Teil schlafgestört. Und ich habe mehrfach Quetiapin auch tagsüber genommen und abends erhöht und auch Tafil so kontrolliert, dass keine Suchtgefahr besteht (vor Sucht habe ich übrigens viel mehr Angst als vor Dyskinesien).
Vielleicht gibt es dir ja den einen oder anderen Denkanstoß.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.