hallo Heike, hallo Laury,
genau so wie Heike sehe ich das auch.
Das hatte ich schon vor ca. 35 Jahren geschnallt, dass schnelles oder auch mittelfristiges Ausschleichen die Gefahr des Rückfalls viel wahrscheinlicher macht als seeeehr seeeehr laaaangsames Ausschleichen.
Damals hatte ich seit ca. 5 Jahren ein hochpotentes NL als Depot, habe mir einen Arzt gesucht, der mit mir zusammen und gemeinsam (d.h. wir sprechen alles durch auf Augenhöhe), das NL ausschleicht.
Der Ausschleichprozess dauerte ca. 2 Jahre.
Lithium nehme ich seit über 18 Jahren. Das Abdosieren habe ich bereits vor ca. 2 Jahren begonnen.
Ähnlich das Quetiapin.
Wobei meine Devise immer lautet, nie 2 Medikamente auf einmal reduzieren sondern extrem zeitversetzt.
Warum? Ich will Zeit haben, um genau zu schauen, was das Abdosieren wirklich macht. Und das kann ich nicht, wenn ich es schnell ausschleiche.
Zwischen diesen langen Abdosierungsprozessen gab es übrigens auch Zeiten, in denen ich mal wieder aufdosiert habe. Manchmal braucht es mehrere Anläufe.
Nächster Punkt, ganz wichtig: der Zeitpunkt, wann ich mit dem Abdosieren anfange. Das sollte aus einer (sollte sich von selbst verstehen) stabilen Position heraus entwickeln und eingeleitet werden. D.h. die inneren wie auch die äußeren Umstände (sehr wichtig!) sollten stabil sein. D.h., wenn Wechsel anstehen oder in schwierigen Lebenssituationen sollte man die Sache nicht angehen. Beispiele, die sich sehr ungünstig für den Beginn des Ausschleichens auswirken können: Hochzeiten, Todesfälle, Studium, Ausbildung, Arbeitsplatzwechsel, Probleme auf der Arbeit, Trennungen, neue Liebe, Umzüge usw. usf.
Ich habe übrigens jahrelang Dyskinisien (Blickkrämpfe) in Kauf genommen und hatte immer Akineton dabei. Diese Krämpfe tauchten vermehrt auf in den Tagen nach der Depotspritze aber auch bei positiver und negativer Aufregung. Die durch positive Aufregung verursachten Blickkrämpfe haben mir so manche Party verhagelt, manchmal währenddessen, dann musste ich nach Hause fahren oder bereits schon vorher.
Damals gab es noch keine Atypika wie Olanzapin oder Quetiapin.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.01.21 14:26.