Hallo Laury,
mir kommt deine eigener Reduzierungsversuch immer noch zu schnell vor. Eigentlich behält man eine Reduzierung zunächst mal für zwei, drei oder vier Wochen bei, bis man den nächsten Reduzierungs-Schritt nach unten macht. In zwei bis vier Wochen auf Null finde ich immer noch viel, viel zu schnell und wird eher die Gefahr einer anlaufenden Manie oder Psychose erhöhen.
Was ich nicht begreife, warum habt ihr es immer so eilig raus zu gehen und Euch lieber einer Absetzmanie auszusetzen, als Euch alle Zeit der Welt zu geben, um eine Reduzierung oder ein Absetzen so zu gestalten, dass man die Gefahr weitestgehend nach unten setzt.
Ich hätte mir lieber 3 Monate, wenn nicht sogar 6 Monate gegeben um Auszuschleichen (bei 1-2 Jahren in den Medikamenten und 1 Jahr, wenn schon seit vielen Jahren in den Medikamenten) und das auch kontrolliert durch ärztlichen Beistand, ggf. dann durch einen Wechsel des Arztes.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).