Wesker, Du hast offensichtlich ein gutes Gespür oder einfach viel Erfahrung.
Die von Dir angesprochenen Punkte treffen voll ins Schwarze, ich habe den überwiegenden Teil meines Lebens damit zugebracht ein Leben zu leben wie es Dritte erwarten, ohne dies zu hinterfragen.
Die Erkenntnis, dass dies nicht befriedigt und eine Sackgasse ist, kam leider sehr spät. Dieses Leben ist mittlerweile aus den Fugen, damit könnte ich aber (weiter)leben. Was mich aber wirklich betrübt, ist, dass auf diese ganze leere Blase nichts folgt - ich weiss weder wer/was ich bin, noch was ich will, noch was ich gut kann. Nur, dass ich sehr stark von meinen eigenen Stimmungen abhängig bin.
Auch die klassische Ausweichvariante (?) das weitere Leben in "genügsamer Zweisamkeit" zu verbringen, kommt aus vielen Gründen nicht in Frage. Da ist einfach kein Feuer mehr, eine Weile habe ich noch gestrampelt - mittlerweile ist auch das vorbei. Ich tue eigentlich gar nichts mehr, ausser nach aussen noch zu versuchen irgend einen Schein zu wahren. Und die täglich sichtbare Dokumentation des "nichts tun" reisst mich gleich nochmal mehr runter.
Die von mir wahrgenommene düstere Realität gebe ich nur hier preis, nach aussen scheine ich nach wie vor relativ normal.