Hallo aufdersuche,
das liest sich wirklich ziemlich schockierend und kann mir nur annähernd vorstellen, wie es für Euch beide sein muss.
Wurde dein Mann eigentlich vor den ganzen Prozeduren, Medikamentencocktail und EKT mal komplett körperlich durchgecheckt, also nicht nur großes Blutbild, sondern richtig endokrinologisch und auch auf Mangelerscheinungen untersucht? Oder mal das Gehirn im Tomographen angeschaut?
Ich hoffe für Euch, dass sich das Kurzzeitgedächtnis sich wieder erholt, jetzt nach den leider erfolglosen EKTs. Vielleicht übersieht man etwas, was mit der psychiatrischen Diagnose nichts zu tun hat. Es wäre dann leider nicht das erste Mal, dass aufgrund einer feststehenden psychiatrischen Diagnose, nicht weiter auf körperliche Diagnostik eingegangen wird.
Es ist gut, dass du den Termin beim Spdi hast, vielleicht können sie dich da unterstützen und dir zumindest sagen, was euch an ambulanten Unterstützungsangeboten zur Verfügung steht.
Übrigens, was ich persönlich als einen guten Übergang erlebt habe war, als ich direkt nach dem vollstationären Klinikaufenthalt in die Tagesklinik übergeleitet wurde. Ich verbringe also dann nur den späteren Nachmittag und Abend zu hause und von morgens bis nachmittags bin ich in der Tagesklinik untergebracht und trainiere das alltägliche Leben wieder.
Ich könnte mir vorstellen, dass auch diese Möglichkeit die Angehörigen entlastet.
Viele Grüße Heike
------------------ Signatur --------------------------
Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.11.20 15:19.