Hallo Frankkk,
erstmal danke für den tiefen Einblick, den du uns hier gibst. Ich hoffe, es gilt dir darüber zu sprechen und mal alles niederzuschreiben, aber es kostet mit Sicherheit auch Überwindung so private Dinge preiszugeben.
Ich selber habe einen Vater, der laut meiner Mutter seit Anbeginn ihrer Beziehung eine bipolare Tendenz hat. Mal stärker, mal schlimmer. Ich habe es in meiner Kindheit nicht so erlebt, außer, dass meine Mutter sich besonders in Zeug gelegt hat. Heute weiß ich, dass sie vieles auffangen musste.
Seit dem ich erwachsen bin kann ich die Schwankungen Jahr für Jahr an meinem Vater beobachten und wir haben auch schon einen längeren Klinikaufenthalt erlebt. Das ist nicht leicht gewesen, da ich zu dem Zeitpunkt selber in der Klinik gearbeitet habe. Aber trotz der Belastungen, die wir schon dadurch durchlebt haben, hat es unserer Beziehung keinen Abbruch getan. Und genau darauf möchte ich hinaus:
Ich kann zwar nicht sagen, ab wann man ein guter Vater ist, ABER man kann definitiv auch ein guter und toller Vater mit bipolarer Störung sein.
Wichtig ist es, die Reflexionen der Familie und Freunden anzunehmen und diese in kritischen Phasen auch mal über die eigene Wahrnehmung zu stellen. Das schlimmste für mich ist das Gefühl, zu dem geliebten Menschen nicht durchdringen zu können und abgetan zu werden.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute!