Hallo Turicum,
ich hatte bisher leider noch keine Zeit, alle Beiträge zu diesem Thema zu lesen, möchte jedoch trotzdem auf Deine letzte Mitteilung eingehen.
Es tut mir leid, dass Du eine Spätdiskenisie hast. Unter anderem hatte ich bisher auch deshalb immer gewisse Vorbehalte gegen Neuroleptika. Ich hoffe jedoch natürlich, dass ich keine bekommen werde (nehme regelmäßig Seroquel, 150 mg abends sowie Lithium), aber falls ich doch noch eine bekommen werde, werde ich mich auch damit abfinden müssen ...
Da ich neben einer Bipolaren Störung auch an einer (mittelschweren?) Angststörung leide und ich sowieso keine Ausflüge machen kann, belasten mich die derzeitigen Einschränkungen wg. Corona diesbezüglich eigentlich nicht. Aber da ich ja Alltagseinkäufe machen muss, habe ich trotzdem Angst mich irgendwo von irgendjemandem anzustecken. An das Maskentragen habe ich mich inzwischen gewöhnt, dass ist für mich kein Problem. Angst machen mir aber die Bilder von den Intensivstationen im TV und die Meldungen über die Mutationen dieses Schei.. Virus.
Zudem leide ich noch unter anderen nicht-coronabedingten Ängsten (Angst vor Ärzten, div. Krankheiten, Angst vor dem Älterwerden ...). Ich habe jedoch Hobbies (Fotografieren, Lesen, Musikhören), mit denen ich mich auch gut ablenken kann. Doch meine Probleme bleiben ja trotzdem. Therapieversuche führten auch nicht zu einem Erfolg, am meisten helfen mir immer noch meine Hobbies und Interessen weiter. Auch die Teilnahme durch Schreiben in diesem Forum bringt für mich eine gewisse Entlastung.
Ich mag übrigens auch sehr gerne Tiere (vor allem Katzen und Hunde), kann bzw. darf mir allerdings keins anschaffen, da ich in einem Wohnheim für psychisch Kranke lebe. Allerdings sehe ich mir sporadisch gerne Fernsehsendungen zu diesem Thema an, welche auf mich (meistens) eine beruhigende Wirkung haben.
Ich finde es sehr gut, dass Du einen Partner hast. Wenn man/frau sich versteht - und das scheint ja bei Dir der Fall zu sein -, ist das schon ein enormer Vorteil. (Ich selbst zwar habe keine Partnerin, komme aber trotzdem in dieser Hinsicht gut damit klar, wohl auch, weil ich mich daran gewöhnt habe.)
Fragen beantworte ich sehr gerne und
ich wünsche allen noch ein gutes neues Jahr,
bleibt alle gesund,
Gruß Raimund
Bipolare Störung, Angststörung
m., 67 Jahre
Medikamente:
Quetiapin retard (Seroquel) 150 mg (0-0-1-0)
Quilonum retard (Lithium) (1-0-1-0)