Ich bin zwar ganz neu in dem Thema und ja erst seit 9 Wochen als Angehöriger direkt betroffen. Aber ich antworte als Mensch:
Ich weiß natürlich nicht wie es sich anfühlt bipolar zu sein, aber wenn zwischen Manie und Depression auch normale Phasen gibt, wohlmöglich über lange Jahre und der richtigen Medikation spricht doch eigentlich nichts dagegen sich ein Umfeld aufzubauen, bzw. das Umfeld welches man vor BS hat zu pflegen. Es gibt ja auch ein Charakter der außerhalb der beiden Extreme existiert und der ist bei jedem einzelnen auf eine Art liebenswert.
Meine Frau ist total sympathisch hat eine tolle Ausstrahlungen und ist aktiv in unserem Ort unterwegs (Sport, Krabbelgruppe, Freundinnen, offen bei öffentlichen Events etc.) - in der Depression will sie am liebsten keinen Kontakt zu niemandem.... es geht sogar so weit das sie sagt sie sei schlecht für alle um sie herum und sie macht “alles kaputt” nur wenn sie daneben sitzt. Sie schlug sogar Einladungen ab, sogar im familiären Umfeld. Sie hat sich komplett selbst erniedrigt.
Jetzt in der Manie ist es halt das extreme Gegenteil... sie verscherzt es sich mit allen, ist besserwisserisch, distanzlos und total überheblich. Sie sagt immer wieder “ich habe 31 Jahre das getan was andere von mit erwarteten, damit ist jetzt Schluss”. Niemand hält es lange mit ihr aus, weil sie auch auf die Leute einredet und keine Meinung, nein, am besten gar nichts vom Gesprächspartner hören will.
Ja BS mag auf Dauer einsam machen, aber wenn man in einer Normalphase ist und sich ein Umfeld schafft, welches die Krankheit auch als solche einordnen kann und die deinen echten Charakter mögen, muss man nicht einsam sein.
My 2 cents!