Ich habe nichts von dem gelesen, was Dir geantwortet wurde, Mrs Peanutbutter, aber mir sind zwei drei Antworten in den Sinn gekommen, als ich Deinen Text las. Ich war noch nicht an der stelle, wo Du schriebst "... Alkohol ...", da hatte ich mir schon gedacht, dass wahrscheinlich Alkohol im Spiel ist, Sonst geht es nicht derart schlimm zu, glaube ich.
Ich bin selbst Betroffener und trinke in Hochphasen. Diesen Sommer ging das gründlich schief und ich war drei mal stationär (die ersten drei Male meines Lebens). Ich ging jeweils freiwillig rein, weil ich mich so meiner Familie nicht mehr zumuten mochte. Doch zu Dir und der der Mama. Mir wurde gesagt, so lange ich trinke, sei der Bipolaren Hochphase medikamentös nicht wirklich beizukommen. Ein Punkt. Wichtig. Dieser Trennungswunsch "ohne Familie geht es mir besser", der hat mich auch den ganzen Sommer begleitet. Ich bin aber geblieben, weil ich mir als früh Diagnostizierter ein paar Regeln gesetzt habe, die ich speziell in Manien versuche einzuhalten. Dazu gehört: Keine großen Vertragsänderungen (und das ist ja auch die Ehe oder das Verhältnis Elternteil zu Kind), keine großen Käufe oder Verkäufe/Verschleuderungen, kein Suizid. Mehr nicht, aber das wird eingehalten.
Das, was Du über das schlechte Gedächtnis in der Hochphase schreibst, kann ich leider gut bestätigen. Ich werde auch jeweils mit zugesagten Abmachungen konfrontiert, an die ich mich kaum oder gar nicht erinnere.
Was heißt das alles nun für euch. Reihenfolge: Alkohol weg, Bipolarität medikamentös besser einstellen, Warten auf bessere Tage, um wieder Kontakt zu suchen. Um dann wieder Abmachungen zu treffen, vielleicht irgendwas aufschreiben, unterschreiben oder so.
Gruß B.
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Bipolar, Typ II, geb. 1965,
aktuelle Med.: seit Herbst 2021 ohne Medikation
früher Carbamazepin und zeitweise Quetiapin
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.10.20 17:40.