Re: Mein Sohnemann

08. 10. 2020 08:57
Hallo,

ich habe zwei Kinder und war rund um die Schwangerschaften, Geburten , Kleinkinderzeit 9 Jahre ohne Medikamente stabil.

Habe gestillt. Lange. Die Struktur hat mich sehr zufrieden und stabil gemacht.

Dann bin ich erkrankt. Tochter 6, Sohn 3.

In der Manie habe ich "verrücktes" getan, aber immer nur, wenn sie bei meinem Mann waren. Ich habe sie ansonsten die ganze Zeit weiter versorgt.
Diese Struktur hat mich sehr am Boden gehalten.

Und dann bin ich auch freiwillig in die Klinik (als ich es eingesehen hab, nach 9 Jahren wusste ich auch erst mal nict, was los ist ((Hypomanie zunächst)). Erst haben auch nicht mal die nächsten Menschen verstanden, dass ich krank bin (mein Mann, meine Eltern).

Dann habe ich die Medikamente ausgeschlichen und wollte an die lange stabile Zeit vorher anschließen.
Klappte nicht ( 1 1/2 Jahre später in der Manie habe ich sofort Olanzapin genommen, wurde dann aber sehr sehr depressiv). Und dann habe ich mich das erste Mal nach 19 Jahren Diagnose freiwillig für eine Phasenprophylaxe entschieden.

Ich war schon zwei Mal getrennt durch Klinikaufenthalte von den Kindern.
Damit martere ich mich zwischen durch immer sehr.

Sie sind allerdings so wunderbare, fröhliche, starke Kinder. Wenn ich sie anschaue, dann legt sich die Sorge etwas.



Meine Schwester ist als Alkoholikerin gestorben. Ich wünsche mir nicht, dass sie nie geboren wäre.
Ich bin so dankbar für all die Jahre mit ihr.
Aber ich trage auch einen großen Schmerz in mir.

Dass ich die Krankheit vererbt haben könnte, davor habe ich auch große Angst.

Aber es sind ja 10 % Wahrscheinlichkeit bei einem erkranktem Elternteil. Und es müssen ja vermutlich belastende Lebensereignisse dazukommen.
Ganz genau weiß man die Enstehung ja bis heute nicht.
Ich versuche, meinen Kinderb besonders viel "Resilienz-Ressourcen" mitzugeben.

Ich möchte die Erkrankung auch keinenfalls vererben. Und ich frage mich, ob ich egoistisch war.

Aber ich schrieb es schon mal. Diverse Menschen bekommen Kinder und denken keinen Fitzel darüber nach.
Wie gesagt Kinder von Alkoholikern haben ein schweres Schicksal, wenn sie ein FAS haben....


Und wir martern uns.


Wer bewertet denn, welches Leben lebenswert ist und welches nicht?

Ein schwerer Verlauf der BS ist sicher schlimm. Vor allem, wenn Medikamente nicht wirken.
Ich habe auch einen Freund, der würde lieber im Rollstuhl sitzen.
Ich freue mich, dass ich mit meinen Kindern durch den Wald toben kann.
Das Leben ist bunt!

Und eine Freundin von mir ist gerade an Krebs gestorben. Die beiden Mädchen (10 und 8) leiden sehr.
Darf jetzt niemand mehr Kinder bekommen, weil man Krebs bekommen könnte?

Und dann sind da nich die ganzen Menschen, die schon Kinder haben, bevor eine schwere Erkrankung ausbricht. Z.B. unsre. Aber eben auch Krebs. Oder die beim Autounfall sterben.

Hmm,

ich weiß es nicht.

Was wohl stimmt: Sonrisa, Ihr müsst Euren Weg finden.

Meine Psychiatrein erzählte von einer anderen Patientin, die mit einer Psychose und sehr wenigen Ressourcen unbedingt ein Kind wollte. Wurde sogar im KiWunsch-Zentrum behandelt (verstand unsre Ärztin gar nicht). Zwillinge! Und nun versorgt sie die gemeinsam mit ihrer Mutter und ist total glücklich. Die Kinder sind glaub ich 5 und entwickeln sich gut.
Wer darf hier urteilen?

LG Fünkchen, das in der tiefsten Depression auch immer denkt: Hätte ich sie mal besser nicht bekommen. Aber ist hinfällig. Sie sind da. Und ich liebe sie so so so so seeehhhhhr.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

Sonrisa87 1787 07. 10. 2020 08:02

Re: Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

Aradia 478 07. 10. 2020 09:01

Re: Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

FLYHIGH 525 07. 10. 2020 09:43

Re: Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

Mexx55 409 07. 10. 2020 10:02

Re: Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

Sonrisa87 347 08. 10. 2020 08:13

Re: Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

Frankkk 642 07. 10. 2020 11:20

Re: Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

Mexx55 497 07. 10. 2020 12:10

Re: Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

Frankkk 413 07. 10. 2020 13:15

Re: Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

dino 372 07. 10. 2020 12:12

Re: Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

Milla 354 07. 10. 2020 12:12

Re: Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

Lady bug 524 07. 10. 2020 13:25

Re: Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

Sonrisa87 350 08. 10. 2020 08:21

Re: Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

elsbeth 513 07. 10. 2020 13:23

Re: Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

Frankkk 392 07. 10. 2020 13:37

Mein Sohnemann

Frankkk 392 07. 10. 2020 14:23

Re: Mein Sohnemann

fünkchen 384 08. 10. 2020 08:57

Re: Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

anomalie 443 09. 10. 2020 03:14

Re: Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

Mexx55 326 09. 10. 2020 10:18

Re: Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

rhz 455 09. 10. 2020 11:54

Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses

rhz 424 09. 10. 2020 11:59

Re: Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses

Mexx55 303 09. 10. 2020 12:14

Re: Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses

fünkchen 312 09. 10. 2020 17:23

Re: Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses

Milla 418 09. 10. 2020 17:51

Re: Schwangerschaft / Kinderwunsch bei Bipolarer Störung

Deko 541 03. 11. 2020 12:08



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