Liebe Milla,

Danke für Deine schnelle Antwort. Ah ja, ich verstehe. Oje. Ich mach mir Sorgen um die Mutter, weil sie auf dem Land lebt und niemand dort den Zustand des Sohnes/meines Freundes kennt. Weil er eben so charmant sein kann bzw. punktuell funktionieren kann, wird niemandem dort auffallen wie es um ihn steht. Ich will aber auch nicht aus der Ferne Anrufe beim Amt machen und mich einmischen. Das wäre der Job der Schwester, der das aber egal ist. Ich weiss auch nicht wie ich ihm helfen kann, er ist komplett allein. Vorher waren es der Vater und ich, die ihn immer mal wieder 'eingecheckt haben'. Der Vater hat ihn zuvor (noch bevor wir uns kannten) einweisen lassen, aber jetzt ist sein Netzwerk quasi zusammen gefallen und niemandem im Dorf wird auffallen, was mit ihm los ist. Ich weiss auch, wie aggressiv er eben sein kann und ich sehe, dass die Mutter in den letzten Wochen sehr abgebaut hat. Er kümmert sich nicht, er hat auch zum Beispiel Dinge für sich selbst gekauft, zwei Fernseher, ein kleines Boot, neues Alexa System von Amazon, die eigentlich von der Rente der Mutter bezahlt sind. Sie ist letzte Woche anscheinend gestürzt im Haus, und er war nicht war, weil er mit dem neuen Boot unterwegs war. Im Grunde ist es schon kurz vor 'zu spät'. Sehr belastende Situation.Ich weiss nicht wie ich mich richtig verhalten soll. Wo fängt die normale Trauer an, und wo ist sein bipolares Verhalten ? Wo ist er als Mensch mit seinem Charakter und Wünschen (z Bsp sich von mir zu trennen...kann ja sein), und wo beginnt seine Krankheit, ihm einen Streich zu spielen ?