Hallo kinswoman,
Mica hat ja schon die wichtigsten Punkte bezüglich Vermarktung, Geld und Bilderrechte angesprochen.
Aber eins noch von meiner Seite dazu, nachdem ich ja auch angesprochen wurde:
"
Wäre es so unbedenklich, sich öffentlich als Bipolare zu präsentieren,
bräuchte es keine Antistigmaprojekte und kein anonymisiertes Selbsthilfe-Forum."
Genau darum geht es uns: Es ist alles andere als unbedenklich, sich öffentlich zu seiner Bipolarität zu bekennen (ebenso wie es bei jeder anderen "psychischen Störung" problematisch ist). Und genau aus diesem Grund, um hier Aufklärung zu leisten, machen wir dieses Projekt. Gäbe es dieses Stigma nicht, müssten wir nicht dagegen angehen.
Natürlich braucht es eine Menge Mut, aus diesem Dunkel herauszutreten und sein Gesicht in diesem Kontext zu präsentieren.
Das ist nicht für jeden und jede der geeignete Weg. Manchen ist sogar davon abzuraten. Aus ähnlichen Projekten mit Patienten meiner Praxis weiß ich aber, dass gerade bei einigen Betroffenen ein unbändiger Wille da ist, diese eigentümliche Verortung ins Tabu, das die Gesellschaft für sie vorgesehen hat, zu durchbrechen.
Wir leben in dieser Welt und nicht in einer besseren. Deshalb sollte keiner sich outen, solange sie oder er mit negativen Konsequenzen zu rechnen hat, die sie oder er nicht abschätzen kann oder eingehen will.
Aber wenn alle schön brav auf den Plätzen bleiben, die man ihnen zugewiesen hat, wird sich auch nichts ändern.
Peter Teuschel