Hallo Kinswoman,
ich denke Dein kritischer Beitrag ist durchaus wichtig, um dem Kern dieses Fotoprojekts näher zu kommen. Lediglich der Unterton hat mich etwas irritiert.
Im Vordergrund dieses Projekts steht die Bipolarität. Hier wird nichts vermarktet.
Es ist ein visuelles (Fotografie) und journalistisches (Texte) Kunstprojekt.
Ziel ist es auf das Thema Bipolarität aufmerksam zu machen ohne es als Krankheit darzustellen.
Aufklärungsarbeit zu leisten und zu entstigmatisieren. Normalität zwischen den Extremen zu zeigen.
Wir erhoffen uns eine breite Öffentlichkeit ohne den Gedanken an Geld.
Wenn man so ein Projekt andenkt, kommt man an den Punkt der Fokussierung. Ich bin eine Frau, Fotografin und ich fühle dieses Projekt weiblich. Damit möchte ich niemanden ausgrenzen. Ich habe mich für das Portraitieren bipolarer Frauen entschieden.
Ich möchte fotografisch kein falsches Bild zeichnen, im Gegenteil ich möchte da reingehen und aufzeigen.
Facettenreich, schön und bewältigend.
Wie ich das mache, das ist meine Herausforderung und Können in diesem Projekt. Ein Zusammenspiel mit meinem Gegenüber und der Bereitschaft sich aufeinander einzulassen, vertrauensvoll und authentisch.
... und deswegen wird das eine Schauspielerin nie leisten können.
Zum letzten sachlichen Punkt. Die Bildrechte. Wir können diese nicht abgeben, denn dann dürften wir der Öffentlichkeit nichts zeigen, denn wir wären dazu nicht berechtigt. Selbsterklärend kann das Model die Bilder für private Zwecke gebrauchen.
... und sollte doch jemand für dieses Kunstprojekt ein Honorar zahlen wollen (was sehr unwahrscheinlich ist) dann werden wir das gerne spenden.
Die letztendliche Entscheidung, ob sich jemand fotografieren lassen möchte im Kontext Bipolar, muss jeder für sich selber tragen. Aber wir sind hier nicht angetreten, um jemanden hinter das Licht zu führen sondern um ein Fenster zu öffnen.
Mica