Hallo Marie,
also ist Dein Freund nicht bipolar. Glaub das den anderen, wir kriegen so etwas mit.
Aber ich gucke mal, was Du machst.
1 Du stellst eure Geschichte ins Internet. Glaubst Du, dass Dein Freund davon begeistert ist?
Muss er nicht, ist ja hinter seinem Rücken. Das begeistert mich nicht, ist im Forum bekannt.
2 Dann bist Du mega-passiv. Du beziehst Dich nicht auf das, was ist.
Sondern auf das, was Du haben willst. Etwas, was gerade den Bach runter geht,
darf das nicht. Es muss wieder so schön werden wie am Anfang.
Und da müssen wir den Weg weisen. Oder eine Diagnose liefern, die sein Verhalten erklärt.
3. Für sein Verhalten hast Du eine Diagnose, für Deins nicht.
Du stehst nicht klar in der Welt. Im Moment ist er kein toller Mensch.
Es ist nicht Deine Aufgabe, das zu ändern, sondern seine.
Und wenn er das nicht wieder wird: ja, schade.
4. Aber bei Dir scheint es wohl deutliche Klammertendenzen zu geben.
Ständig zusammen sein müssen, immer über die Beziehung reden.
Ziemlich verzweifelt sein, anstatt einfach mal in Ruhe abzuwarten.
Ich persönlich glaube ja auch, dass Whatsapp zum Ende vieler
Beziehungen beiträgt, weil man immer nachlesen kann, was da steht.
5. Mir ist schon klar, dass Unsicherheit zu diesen Zuständen gehört.
Aber dieses ständige Eintüten wollen: Es war doch schön, dann
kann es das doch wieder werden. Und so weiter.
Wenn jemand gerade nicht weiß, was er will: Der Zwang von außen,
was er wollen soll, ist immer da.
Kein Freiraum, keine Liebe sondern nur der Druck, Druck, Druck.
Also: Du klammerst, übst Druck aus.
Wer soll so etwas wollen?
Eigentlich geht es ja nur um die eigenen Gefühle, oder?
Würde der andere eine Rolle spielen, wäre Abstand völlig normal.
Aber er muss genau das tun, was Du willst, sonst fühlst Du Dich nicht sicher.
Du zeigst ein hohes Maß an Abhängigkeit und hier meine Ferndiagnose:
Seien wir froh, dass das nicht in eine Beziehung führt.
Viele Grüße
Cornelia