Liebe Lisa,
seit du diesen Baum eröffnet hast , muss ich über meine Freundin nachdenken. Ich erwähnte sie ja bereits in einem eigenen Baum, als es um Lithiuminduzierten Tremor ging und sie durch diese Informationen das Lithium reduzieren konnte und der Tremor deutlich geringer wurde. Auch hier war die Maxim: Never change a winning team. Ist nicht zwingend immer die richtige Vorgehensweise.
Ich schreibe heute wegen ihrer Stürze. Es war schon passiert dass sie in meinem Beisein gestürzt ist - aus heiterem Himmel ohne erkennbaren Grund.
Gestern nun ist sie vor meinen Augen die Treppe runtergestürzt, sie war vor mir gegangen, ich konnte nichts machen. Nur zusehen wie sie die gesamte Treppe hinunterfällt.. Sie blutete aus dem Kopf, das hörte aber bald auf. Als sie wieder gehfähig war, sind wir zurück in die Wohnung - meines Freundes- und ich habe den Kopf angeschaut, ob wir zur Rettungsstelle müssen. Ja wir mussten.
Sind dann mit Taxi dorthin und ich konnte bei ihr bleiben, bis sie angemeldet war -danach musste ich die Rettungsstelle verlassen (Corona..) keine Begleiter erlaubt. Nur bei Kindern und Sterbenden. Sie ist gut nach Hause gekommen - auch wieder mit Taxi, nachdem sie gründlich untersucht worden war, auch mit Kopf CT.
Warum ich das schreibe - ich habe so allmählich die Vermutung, dass bei ihr das Lithium nicht nur den Tremor verursacht, sondern vielleicht auch ihre Gangunsicherheit, ihren Hang zu Stürzen. Dieses gestrige Ereignis wird hoffentlich einen Wendepunkt bringen, da sie im Oktober zu einer neuen Psychiaterin gehen wird ( zuletzt war sie umständehalber bei einem reinen Neurologen, und dieser hatte was die Medikation betrifft nicht so die tollen Ideen) vielleicht hat ihr neue Psych eine bessere Idee , ob meine Freundin tatsächlich besser das Lithium absetzen sollte - wegen des Tremors und der Sturhäufigkeit
ich schrieb es damals, sie ist depressionsgefährdet (Bipo 2) und als sie mit ihrer letzten schweren Depression 2010 in der KLinik war, reingekommen nach Absetzversuch, hat man dort das Lithium wieder eingeführt, weil die Depression so hartnäckig nicht weichen wollte.Ich empfinde es wie "Pest oder Cholera"- einerseits die Depression, wenn sie wieder käme, andererseits Tremor und Stürze- so wie der gestrige aussah, war es ein Wunder dass kein Knochen gebrochen war. Es hat mich so erschreckt. Anschließend habe ich funktioniert und alles richtig gemacht - während mein Freund ziemlich hilflos war. Immerhin hat er eine gute Telefonnummer fürs Taxi rausgesucht und mir 20 Euro mitgegeben, damit ich auch Geld für ein mögliches Taxi hätte. Ist ja auch schön. Nur als ich ihn nach einem Taschentuch fragte um die gewaschene Brille zu trocknen, stand er einen Moment planlos da und wusste mit dem Wort Taschentuch nichts anzufangen. Armer Kerl, tat mir schon leid.
Ich werde berichten, wenn bei meiner Freundin Veränderungen anstehen.
Liebe Grüße
Irma
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.08.20 09:40.