Wie dem Partner Sicherheit geben

11. 08. 2020 09:58
Hallo in die Runde,
Kurz zum Hintergrund: Ich bin als bipolar diagnostiziert worden und befinde mich aktuell in intensiver Behandlung. Ebenfalls werden die Medikamente eingestellt und der Fahrplan für die Zeit nach der Klinik aufgestellt.
Seit rund zwei Wochen erhalte ich nun die Medikamente und spüre auch die Wirkung bereits. Gedanken werden klarer, ich ruhiger und das Kopfkino läuft geordneter ab. Nun war natürlich für die Diagnostik auch meine Vorgeschichte relevant bzw. man stellte sich die Frage, wie es nun zu dieser depressiven Phase kommen konnte. Neben der Tatsache, dass man als dreifacher Familienvater und Arbeitnehmer einem täglichen Stress ausgeliefert ist, spielte sicherlich Corona mit eine Rolle. Davon ab wurde bei mir vor rund 11 Monaten Darmkrebs diagnostiziert, was ich sehr lange vor meiner Frau geheim gehalten habe.
Nun kam es wie es kommen musste. Die Depression hatte die Oberhand und der Abstieg war unaufhaltsam. Bei mir zeigte sich die Depression insbesondere dadurch, dass ich eine kurze Zündschnur hatte und in Streitsituationen lauter, energischer oder aggressiver wurde. Nein, keine körperliche Gewalt und nein, nicht vor oder gegenüber den Kindern. Es waren vielmehr Streitigkeiten am Abend zwischen meiner Frau und mir. Dieses fanden nun sicher auch nicht täglich statt, aber in den letzen 6-8 Monaten verstärkt. Ein Umstand, welcher meine Frau sehr belastete. Sie ist ein sehr Harmonie-bedürftiger Mensch. Ich eigentlich von Haus aus ebenfalls, doch wie erwähnt, nicht in den letzten Monaten.
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Nun hat meine Frau mir gegenüber die Trennung ausgesprochen, was mich zugegeben, in ein Loch gezogen hat. Die Prognose der Ärzte ist gut, was man auch meiner Frau gesagt hat. Dennoch igelt sie sich ein, hat den Kontakt runtergefahren und weicht mir aus. Besuche mit den Kindern finden statt, wenn auch mit viel Aufwand. Klar, sie ist auch berufstätig, hat nun die Kinder und den Haushalt alleine zu stemmen, dennoch belastet mich der seltene Kontakt zu den Kindern.
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Eine Frage, die mich nun aber seit Tagen umtreibt ist, wie ich meiner Frau Sicherheit vermitteln kann, dass man trotz einer bipolaren Störung ein guter Partner sein kann? Wie kann ich ihr vermitteln, dass Ärzte und Psychiater wissen, was sie sagen und mit Psychologen ein Einstellen der Krankheit sehr erfolgreich sein kann. Mir wird hier mitgeteilt, dass man heutzutage sehr gute Behandlungsmöglichkeiten hat und sogar ein Leben ohne Phasen möglich ist. In bin mir bewusst, dass dies ein langer Weg ist und meine Bemühungen erfordert. Dennoch wollte ich in die Runde fragen, ob ihr Möglichkeiten seht, dem Partner Sicherheit zu geben, dass dieser nicht Alles über Bord wirft. Ich bin für jeden Hinweis dankbar.
Grüße
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Wie dem Partner Sicherheit geben

Schallplattenfreund 850 11. 08. 2020 09:58

Re: Wie dem Partner Sicherheit geben

dino 282 11. 08. 2020 10:59

Re: Wie dem Partner Sicherheit geben

Schallplattenfreund 251 11. 08. 2020 11:02

Re: Wie dem Partner Sicherheit geben

dino 239 11. 08. 2020 11:50

Re: Wie dem Partner Sicherheit geben

Schallplattenfreund 256 11. 08. 2020 12:11

Re: Wie dem Partner Sicherheit geben

dino 442 11. 08. 2020 16:22



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