Ich finde auch, dass die Dysphorie in der Fachliteratur viel zu wenig aufgegriffen wird. Ich habe erst jahrelang danach kapiert, dass ich in meinem Leben 3 mal eine Dysphorie erlebt habe.
Lange ging ich davon aus, dass ich ungerecht behandelt wurde in diesen Phasen. Kessy hat die Symptome sehr gut beschrieben, bei mir mit dem dem Unterschied, dass mir nicht bewusst war, dass ich in einem Mischzustand stecke.
Ich vertrete dann ziemlich rücksichtslos meine Bedürfnisse, mache vorwurfsvolle Rundumschläge, gebe für alles was nicht klappt anderen die Schuld. Dazu kommt eine Kaufsucht, die ich in der euphorischen Manie weniger erlebt habe (Kauf einer Segelyacht über Kredit!). Es ist als ob ich mich von meiner ansonsten übertriebene Rücksicht befreie, dafür meine eigenen Bedürfnisse verstärkt wahrnehme. Das Gefühl, von anderen ungerecht und rücksichtslos behandelt zu werden steht im Vordergrund, und dann zahle ich es mit Zinsen zurück. Ich verhalte mich frech und asozial, mache aus jeder Fliege einen Elefanten (Eine Freundin hat mich damals als "Drama-queen" bezeichnet, sehr passend finde ich). Ich habe schon 2 mal einen Job verloren der mir eigentlich gut gefallen hat, so hat die Dysphorie in meinem Leben bisher mehr Schaden verursacht als euphorische Manien.
Endlose Energie, wenig Schlafbedürfnis, gesteigerte Kreativität und Ideenflucht sind dann die Symptome, die ich aus der euphorischen Manie sehr gut kenne.