Hallo zusammen,

Ich hab den Beginn meiner Assistenzärztinnen-Zeit auch als sehr herausfordernd erlebt. GsD konnte ich im Praktischen Jahr am Ende des Studiums schon einiges an Erfahrung sammeln. Für den ersten Nachtdienst nach nur 6 Wochen an der Klinik fühlte ich mich trotzdem natürlich nicht vorbereitet. Wenigstens musste ich "nur" 8 psychiatrische Stationen und die Aufnahme betreuen.

In 15 Jahren Tätigkeit in der Psychiatrie habe ich noch nie einen meiner Patienten durch Suizid verloren, aber einmal auf der geschützten Station einen Suizid mitbekommen. Das hat die Mitpatienten und das ganze Team ganz schön durchgeschüttelt. Positiv ist, dass wir an unserer Klinik ein sehr gutes Supervisionsangebot haben.

Was ich an dem Artikel schwierig finde ist, dass die Selbsterfahrung als "Therapie" bezeichnet wird. Sorry, aber das sind echt zwei verschiedene Dinge. Bei der SE geht es darum, was du in die Therapie, die du mit Patienten machst, an eigenen Mustern etc. mitbringst und Fallstricke, die sich daraus entwickeln könnten. Bei einer Therapie versucht man hingegen, psychische Symptome / Erkrankungen zu behandeln. Das sind echt zwei paar Schuhe.....

Grüße in die Runde,
Frau Phineas

"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende".
Oscar Wilde