Hallo Mania und Kins,
ich kann Manias Ärger oder sogar Wut gut verstehen, ich hatte sie auch einmal.
Wie kann man so eine Wut wieder loswerden?
Mir zu sagen, bringt eh nix, hat sie mir nicht genommen.
Ich hatte dann später mal die Gelegenheit, es dem Verantwortlichen und den anderen Anwesenden in einem Psychoseseminar direkt noch einmal zu erzählen. Wortgewaltig immer wieder durch ihn unterbrochen von Rechtfertigungen, aber ich wurde es an der richtigen Stelle los und habe am Ende bei einer meiner Schlussfolgerungen seine Zustimmung erhalten. Seitdem quält mich dieses Erleben nicht mehr.
Nach einem solchen Erleben mit dem Betroffenen ein Gespräch führen, nicht nur erklären warum, sondern auch
zuhören, wie es ihm damit erging, dem Betroffenen und den Angestellten Gelegenheit geben, sich auseinander zu setzen, fände ich wünschenswert. Daneben sehe ich natürlich auch die Bedingungen unter denen in den Psychiatrien gearbeitet werden muss, oft überfüllt, hohes Arbeitsaufkommen und Zeit ist knapp. Immer noch ein struktureller Widerspruch zwischen den Psychiatriegesetzen und den Bedingungen diese umzusetzen.
Die Polizisten in diesem Tun zu schulen, geschieht meines Wissens schon in einem süddeutschen Land, ich glaube es war Bayern, hier im Forum erwähnt.
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Die Krankheit, die niemand wirklich gut händeln kann,dem stimme ich voll und ganz zu.
Ich stimme dem nicht zu, ich habe Menschen auf meinem Weg erlebt, die das konnten stationär wie ambulant, leider nicht die Mehrheit.
Außerdem gibt es hier im Forum genug User, die gelernt haben, ihre Krankheit zu händeln.
Ich meine Vertrauen vs. Angst spielt dabei eine große Rolle und wenigsten einmal eine positive Erfahrung, auf die geblickt werden kann.
Bei mir kam dazu, die Erkrankung als einen Teil von mir anzunehmen und nicht nur als einen Schicksalsschlag der nun mal da ist und zu akzeptieren ist. Der Ambivalenz zwischen der Gefahr, wieder akut zu werden, und der Chance, neue Möglichkeiten durch die Erfahrungen mit der Bipo zu nutzen und zu entwickeln, zu begegnen und sie auszuhalten. - uuund einfach ist es nicht: nicht für die Betroffenen, nicht für die Angehörigen, sowie die Erkrankung selbst ist nicht einfach - in jedem Fall und immer eine Herausforderung.
LG
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