Hallo Nantaco,
"
Meine Frau war 16 Jahre mit mir glücklich, bis sie angefangen hat die Tabletten reduzieren."
ich kann natürlich nicht eure Beziehung beurteilen und es wäre auch anmaßend das zu tun. Dennoch, diese Aussage kommt von Dir und ich weiß nicht, ob deine Frau diesen Satz auch so ohne Manie unterschreiben könnte.
Mag sein, vielleicht empfand sie es ebenso und es ist tatsächlich nur eine manische "Idee" und mit Abklingen der Manie und mit einsetzen der Stabilität, wird sie es bereuen und evtl. zur Liebe zurück finden. Das wäre natürlich schön für euch Alle, wenn es wirklich ehrlich ist auf allen Seiten.
Mag aber auch sein, dass deine Frau es nicht in jedem Fall so gesehen hat. Jede Ehe wird auch seine Krisen kennen und manche Dinge laufen unterschwellig und werden vielleicht nicht benannt, gerade weil man "den Schein" wahren will. Und es ist dann wie ein Kessel der unter Druck steht und in der Manie schießst es dann über.
Du wirst nicht umhin kommen, diese Frage offen stehen zu lassen. Ihr könnt es erst klären, wenn deine Frau in einer stabilen Phase ist.
Und mit Gefühlsduselei meine ich deinen Liebeskummer und die maternde Frage, ob es nun zu Ende ist oder nicht. Mir ist klar, dass man Gefühle nicht einfach abschalten kann, jedoch ist es für sie und für euch aber auch keine Hilfe. Du musst dich eventuell auf eine lange Zeit einstellen, bis ihr diese Frage oder Fragen entgültig klären könnt.
Es ist zu einfach, alles nur als "Krankheit" abzutun. Es kann sein, dass es tatsächlich so zu reduzieren ist, wenn deine Frau es ebenfalls später so sieht, es kann aber auch sein, dass ein Teil Wahrheit auch in der Krankheit liegt.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).