Re: Medikamentenreduktion

13. 06. 2020 01:21
Hi,

hat die Ärztin ein Problem mit der Absetzung an sich, also unabhängig Deiner Person oder hat sie ein Problem damit bei Dir direkt?

Würde meine erste Hypothese stimmen, dann fände ich es sehr komisch, wenn es um keine besonderen Situationen geht. Ich vermute stärker, dass sie bei Dir dieses Problem hat, vielleicht war die Vergangenheit zu instabil!?

Wie würde ich es machen bzw. mache ich es nicht nur für die Ärztin? Aktuell bin ich auch an Quetiapin dran und habe vor, von 200mg (gesamt) auf 175, vielleicht 150mg bis März 2021 zu reduzieren. Ich kam sogar von 350 vor mehr als 3 Jahren. Die Zeitangaben sind relativ zu sehen und es kann sein, dass bei der aktuellen Reduktion erst einmal länger Schluss sein könnte. Die Krankheit bzw. die Stabilität hat bei mir Vetorecht.

Abgesehen von der Frage, gibt es im Zuge der Medikamteneinnahme Komplikationen, also zu starke Nebenwirkungen, die eine Reduktion oder Ausschleichen bedingen, stelle ich mir die Frage, inwieweit bin ich stabil, habe ich mehrfach stressige Situationen problemlos bewältigt und neige nicht zu einem kaum kontrollierbaren Abrutschen. Des Weiteren stelle ich mir die Frage, inwieweit bin ich in der Lage, aufkommende Instabilität konkret aufzufangen, bevor zeitversetzt medizinisch nachgesteuert werden kann. Es ist eine Risikoanalyse aufgrund von eigenen Erfahrungswerten. Das ist meine Vorarbeit vor jedem Gespräch mit dem Arzt, weil dann bin ich etwas realistischer und kann darauf reagieren, wenn es im Gespräch um einen stabilen Alltag geht.

Im Gespräch selbst würde ich auch Ideen einbringen, wie man die Situation als Betroffener hält, vielleicht hast Du auch Ideen, wie Du auch in der Zukunft die Stabilität festigen oder ausbauen kannst (realistische Ist-Einschätzung + umsetzbare Ideen). Bitte konkret werden und nicht in der Metaebene versauern. Vielleicht hast Du auch schon einen stabilen Umgang bzw. Methoden im Umgang mit stressigen Situationen (Triggerpunkte), die Du anbringen kannst?

Vielleicht kannst Du auch, wenn Du selbst da mitgehen kannst, kleinere Schritte und entsprechende Zeiträume vorschlagen, so dass rechtzeitig gestoppt werden könnte, wenn erstmal eine Grenze erreicht ist. Ich agiere sogar so, dass weiß auch mein Umfeld, wenn etwas stärker aufkommt (vor der Manie), mich auch selbstständig in eine Klinik zu begeben. Es nimmt für alle den Druck und ich musste es seit 2006 nicht mehr anwenden. Kein Notfall, einfach nur geparkt und raus aus der Bredoullie. Szenarien überlegen und durchsprechen, ist keine 100% Sicherheit, aber allein dieses sich Gedanken machen, könnte Dir etwas bringen, aber auch die Ärztin könnte dies in ihr Handeln einfließen lassen.

Man könnte auch nachfragen, warum Olanzapin und Quetiapin aktuell verwendet werden sollen. Es stellt sich hier die Frage, was sich die Ärztin dabei vorstellt (Strategie bei der Medikation und die Taktik der einzelnen Medikamente).

Ich würde auch die Müdigkeit ansprechen und fragen, wie man damit umgehen soll, denn sicherlich ist die Stabilität das höchste Gut, aber Deine Ausbildung, die Du möglichst wach durchziehen solltest, ist vielleicht nicht nur monetär interessant, sondern könnte im Zuge der Strukturgebung, der sozialen Kontakte und der täglichen Forderung und Förderung Deiner Person in Bezug auf die Psyche sehr viel helfen, zumindest mache ich die Erfahrung.

Es bleibt die Frage, wie war Dein Leben bisher und wie lange bist Du schon stabil, auch Kleinigkeiten und Trigger austarierend? Vielleicht gab es auch Situationen, woraus die Ärztin ihre Zurückhaltung ableitet?

Den Medikamentencocktail mit Quetiapin und Olanzapin an sich zu hinterfragen und radikal umzustellen, ist nicht ohne, wo ich die Bedenken Deiner Ärztin teilen würde. Aber davon war jetzt nicht die Rede, wenn ich Dich richtig verstanden habe.

So agiere ich in Zusammenarbeit mit jetzt unterschiedlichen Ärzten über die Zeit, wo dann auch immer und über die Zeit sich sogar noch verbessernd nachvollziehbare Entscheidungen entstanden sind.


Viele Grüße, nebulos
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Medikamentenreduktion

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nebulos 511 13. 06. 2020 01:21

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