Hi soulvision,
die Kommunikation wird hierbei von zwei Seiten geführt. Ich denke, dass es diesbezüglich kein Problem gibt, wenn die Signale in den Texten ruhig und sachlich sind. Es muss für beide Seiten auch möglich sein, da eine Face-to-Face-Situation nicht gegeben ist, Stilmittel in der Sprache oder Grafik zu verwenden, um auf eine Problematik aufmerksam zu machen. Das muss gehen.
Das Problem, welches ich sehe, ist, dass die Kritikfähigkeit in diesem Moment der Kommunikation eher gering ist und auch die Bereitschaft zur Deeskalation, wenn ein falsches Wort gefallen ist, ist nach meiner Beobachtung noch geringer. Ob dies nur in der Diskussion um die Krankheit so ist, hier existiert immerhin eine hohe Frustration oder ein gesellschaftliches Problem darstellt, weiß ich nicht.
Sinn, wenn es nicht schon passiert ist, würde es machen, die Konstellation Betroffene-Angehörige zu analysieren. Zu schauen, wo Unterschiede und Konfliktpunkte bestehen. Ich sprach vorhin von den direkten Schmerzen, die nur der Betroffene hat. Welche Schmerzen und zusätzliche Probleme, die durch die belastende Situation ausgelöst werden, erfahren die Angehörigen? Wenn man diese Informationen hat, ändert sich automatisch die Haltung dem gegenüber.
Es gibt ja einen Trialog, vielleicht, jedenfalls würde ich es so machen, wurden die einzelnen Konstellationen von Arzt-Betroffene über Angehörige-Betroffene und Arzt-Angehörige derart auch mal zerlegt, um den Trialog entsprechend gestalten zu können.
Und ganz trivial, wenn sich jeder etwas zurücknimmt... ;-)
In der vorliegenden Situation, so wie
ich sie interpretiere, läuft nicht nur die Kommunikation mit diesem Forum schief.
Ich habe keine Probleme mit Angehörigen, solange sie mir nicht erklären wollen, wie ich die Krankheit zu sehen habe und ohne Gegenargumente mich angehen. Kritik und Nachfragen ist sehr erwünscht, mein Umfeld weiß das und macht davon auch Gebrauch. Ich profitiere sukzessive auch sichtbar von diesem Feedback und agiere heute anders, vor allem ruhiger und überlegter im Alltag. Zum Beispiel lasse ich die Leute heute (mehr) ausreden, akzeptiere eine Meinung, auch wenn sie mir nicht passt (kompromissbereiter), kann loslassen, mich fallen lassen. Gerade sehen meine Texte anders aus :-))
Bin ich jetzt näher dran?
Viele Grüße, nebulos