Hallo zuma,
Schuld hat so viele Bedeutungsfelder und -ebenen und bzgl. unserer Erkrankung keine gute Rolle. Es wurde und wird nach Schuld als ethischen Begriff gesucht bei einer so schweren Diagnose (erstmal) von vielen Seiten. Schuldzuweisungen erschweren einen erleichternden Umgang mit der Bipo auf allen Seiten und erschweren den Dialog. Auch ich habe lange nach Schuld gesucht bei mir, bei den "anderen" und habe es mir damit schwer gemacht. Pfündig geworden bin ich dann letztendlich bei einer Ursache von einem ganzen "Sack" voll Ursachen. Dann konnte ich erst umbenennen in Ursache und unterscheiden vom Auslöser. Noch um einiges später konnte ich von Bedingungskomplexen sprechen, die nun einmal zufällig bei mir überein kamen. Von da an war ich versöhnt mit meiner Bipo. Sprache spielte in diesem Prozess eine größere Rolle als ich wahrhaben wollte, auch wenn gesagt natürlich nicht immer auch gemeint ist. ;)
Wenn ich von Eltern und minderjährigen Kindern rede, dann habe ich eher einen Rahmen förderlicher Bedingunggen im Sinn, den Eltern bilden für das Aufwachsen eines Kindes und gerade in der Pubertät. Entwickelt sich nun eine Bipo, kann der Rahmen nicht mehr richtig passen, oder er wahr schon vorher irgendwie schief, oder die Stimmigkeit ist flöten. Immer kann auch nicht ein Grund ausgemacht, eine Ursache gefunden werden. Es passiert einfach, das ist halt Leben. ;)
Einen Widerspruch sehe ich da zu dir gar nicht. Jeder lebt am Ende sein Leiben selbst. Muss finde ich beim ändern auch so ein hinderliches Wort, du weißt schon siehe oben. "Muss" macht Druck und schlechte Luft. Ändern kann ich andere nicht, allerdings sie dabei begleiten. Die Welt lasse ich in diesem Baum lieber draußen. ;)
LG
s.
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reifer werden heißt,
schärfer trennen,
inniger verbinden
- Hugo von Hofmannsthal -
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.06.20 15:09.