Re: Verzweifelte Mutter sucht Hilfe (vorsicht, evtl. Trigger)

24. 05. 2020 12:01
Hallo Mia,
willkommen im Forum.
Hier bin ich auch aufgeschlagen vor Jahren als ich mit einem ähnlichen
Gefühlschaos gesegnet, von meinem ersten Besuch einer "geschützten" Station kam.

Ich konnte meine Ängste und meine Orientierungslosigkeit gar nicht in Worte oder konkrete
Fragen formulieren und hab erst nur mitgelesen.
In der Rückschau ist das das herausragende Merkmal gewesen, die Orientierung verloren zu haben.
Für mich in einer Welt in der ich mich nicht auskannte.
Deshalb hab ich angefangen zu lesen, hier.

Weil ich Fragen hatte, die mir niemand wirklich beantworten konnte,
daran wirst du dich auch gewöhnen müssen, oder eben wir alle die wir gerne
ein schön funktionierendes planbares Leben hätten, aufgepeppt durch kleine,
natürlich positive Überraschungen, so ist aber das Leben, die Realität leider nicht.

Du wirst dir deine Orientierung erarbeiten müssen, wir helfen hier gerne dabei.
Ich hab hier jede Menge erfahren und gelernt.

Diese Fragen:
Was habe ich übersehen?
Wann hat das angefangen?
Warum habe ich nichts bemerkt?
Wie konnte es nur soweit kommen?


Stellt man sich als Angehöriger immer wieder mal. Aber sie bringen dich in der akuten Situation nicht weiter
und klingen für mich so, als ob du glaubst, wenn du nur schnell genug was gemerkt oder getan hättest,
wäre es nicht so gekommen. Da lädst du dir eine Verantwortung und Einfluss auf, die du gar nicht hast.

Ich kann dir nur sagen, falls dich das beruhigt, dass es gut ist, dass sie in der Klinik ist und eine Therapie
bekommt und dort erstmal so sicher wie möglich ist.
Diagnose wird kommen, kann sich aber auch noch immer wieder bei so jungen Menschen ändern.
Wichtiger ist, dass es ihr irgendwann wenn die Behandlung anschlägt, wieder besser geht,
andere bessere Zeiten kommen werden.

Fürs Erste, ein paar Buch-Empfehlungen:

Janine Berg-Peer, Schizophrenie ist scheiße, Mama!: Vom Leben mit meiner psychisch erkrankten Tochter

und von der gleichen Autorin:
Aufopfern ist keine Lösung: Mut zu mehr Gelassenheit für Eltern psychisch erkrankter Kinder und Erwachsener

An diesen beiden Büchern kommt man als angehöriges Elternteil kaum vorbei und sie sind wirklich sehr
authentisch geschrieben.
Janine Berg-Peer hat auch einen sehr interessanten Blog für Angehörige von psychisch Erkrankten
www.angehoerigenblog.de

Eine Ärztin der Angehörigengruppe die trialogisch besetzt bei uns regelmäßig stattfindet oder eben bald wieder stattfinden soll, hat das Buch
"Lass mich - mir fehlt nichts!" von Xavier Amador
wärmstens empfohlen und ich schaff mir das an, kann aber noch nichts dazu sagen, außer, dass es sich interessant anhört.

Direkte Beratung, findest du auf den Seiten der DGBS,
oder dem BApK, Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e.V.

Es gibt ja Telefon oder per Video Angehörigenberatung, schau dich da mal um.

Und stell gerne hier deine vielen Fragen, wir werden sicher versuchen sie zu beantworten,
so gut es ein Online-Forum eben kann.

Achso, und nein, du bist nicht am Ende, es ist der Anfang und du weißt ja, aller Anfang ist schwer und
wessen Leben bleibt schon immer so wie es ist?
Das heißt ja nicht, dass es vorbei ist, es hat sich "nur" verändert, die Herausforderung ist eine Andere.
Und, was denkst du, wie überwältigt erst deine Tochter ist, davon?
Wichtig ist, anzuerkennen, es ist "einfach" eine Krankheit, kein "Fehler", keine Schuld von irgendjemand.
Und ihr müsst lernen, damit umzugehen auf eine Art, die keinem schadet.
Sie darf Symptome haben und du noch ein eigenes Leben, weil letztlich ist alles
was wichtig ist zwischen Eltern und Kindern (um den guten Fröbel zu zitieren) ist

Liebe und Vorbild, sonst nichts
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Verzweifelte Mutter sucht Hilfe (vorsicht, evtl. Trigger)

Mia-Maus 1692 24. 05. 2020 10:06

Re: Verzweifelte Mutter sucht Hilfe (vorsicht, evtl. Trigger)

SearchMyself 601 24. 05. 2020 11:36

Re: Verzweifelte Mutter sucht Hilfe (vorsicht, evtl. Trigger)

Mia-Maus 521 24. 05. 2020 12:08

Re: Verzweifelte Mutter sucht Hilfe (vorsicht, evtl. Trigger)

SearchMyself 479 24. 05. 2020 13:31

Re: Verzweifelte Mutter sucht Hilfe (vorsicht, evtl. Trigger)

kinswoman 542 24. 05. 2020 12:01

Re: Verzweifelte Mutter sucht Hilfe (vorsicht, evtl. Trigger)

Mia-Maus 505 24. 05. 2020 12:14

Re: Verzweifelte Mutter sucht Hilfe (vorsicht, evtl. Trigger)

Wesker 497 24. 05. 2020 22:33

Re: Verzweifelte Mutter sucht Hilfe (vorsicht, evtl. Trigger)

Mia-Maus 395 25. 05. 2020 07:03

Re: Verzweifelte Mutter sucht Hilfe (vorsicht, evtl. Trigger)

Milla 428 25. 05. 2020 08:40

Re: Verzweifelte Mutter sucht Hilfe (vorsicht, evtl. Trigger)

Wesker 444 31. 05. 2020 17:24

Re: Verzweifelte Mutter sucht Hilfe (vorsicht, evtl. Trigger)

linda154 484 17. 07. 2020 11:29



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