Da kann ich nicht drauf antworten, in Deinem Text stecken so viele Klischees aus der Psychoszene, die mir alle bekannt sind, die ich aber nicht anwende, ich mache das Gegenteil für meine Genesung.
Natürlich, Konzentrationsstörungen, ein uralter Hut bei seelischem Leid aber das gilt es zu überwinden wenn man in der Gesellschaft mitdenken will und es nicht anderen überlassen. So ist es bei allen krankhaften Symptomen, auch bei Schmerz oder Suizidgedanken, damit gilt es einen Umgang zu finden und die Rente ermöglicht viel Freiraum um das zu tun. Für mich steht nicht Geld verdienen oder Angestellter sein im Vordergrund, sondern mein Schicksal ist aus bestimmten Gründen die bipolare Störung mit den einzelnen Phasen und das beeinträchtigt die Lebensqualität.
So habe ich die Rente in einer sehr schlechten Phase akzeptiert und mich daran gemacht zu ergründen was es mit meiner 'Verrücktheit', 'Macke' oder 'Idiotie' auf sich hat. Insgesamt mache ich das seit über dreißig Jahren, ich bin klüger geworden, habe viel gelernt, geforscht, soziale Versuche vor Ort unternommen und mich den unterschiedlichsten Situationen gestellt. Bin mit dem heutigen Stand zufrieden, ausgeglichen und stabil aber es geht weiter, das Denken hört nicht auf, habe mich fürs Wintersemester eingeschrieben, bin schon sehr gespannt.
Meine Ausgangssituation ist krass und so auch die ersten zehn Jahre der bipolaren Störung aber es hat etwas mit mir gemacht im Leben, ich habe mich auf einen Weg begeben der für mich richtig ist, nur viele Andere finden ihn falsch weil ich Macht über mich selber ermögliche und den Anderen dann nicht hörig bin. Das ist der Grund der Rente, ich wurde als 'Cheffresser' bezeichnet in der beruflichen Reha weil ich jedem Chef widerspreche und nicht blind gehorche. Das geht als Angestellter nicht aber als selbstständiger, ehrenamtlicher Philosoph geht es wunderbar. Ich mache meinen Stiefel, lasse mich daraufhin anfeinden und weiß somit, ich bin auf dem richtigen Weg zur Genesung meiner Seele. Darum geht es mir, deshalb kann Denken heilen, ich will nicht die Welt retten und auch nicht die Menschheit, ich will auch nicht alle bipolar Erkrankten retten, ich will zuerst selber überleben so unabhängig wie möglich und dann kommen die Mitmenschen dran sollte Kraft übrig sein.
Diesen wunderbaren Prozess bietet die Rente als Unterhalt wie eine Alimentierung der Rentenstelle um dann einen Freiraum zu haben sich voll und ganz auf die die eigene Störung einzulassen und einen Weg zu finden der zur Genesung führt um der Krankenkasse nicht laufend auf den Wecker zu gehen bei jeder Krankschreibung einer Phase wegen.
Mit Rente, Phasenprophylaktikum und den anderen organisatorischen Dingen bin ich seit langem stabil, ich brauche keine Berufstätigkeit um mich zu verwirklichen, das kann ich in Eigenregie besser und es ist keine Frage des Geldes, sondern des Denkens und der seelischen Empfindungen.
Wie gesagt, das hier ist ein Internetforum und keine SHG vor Ort, da fallen die Beiträge meist allgemeiner aus.
Du bebulos bis inzwischen eine Ausnahme Deiner vielen ironischen Hinterfragungen und direkten Ansprachen wegen mir gegenüber, das schafft Vertrauen...