Hallo fluuu2,
was sind Denkstörungen bei Dir? Deine verallgemeinernde Aussage zu Denkstörungen möchte ich anzweifeln. Bitte frag mal in die Runde, wer unter mehr oder weniger starke Konzentrationsschwierigkeiten im Zuge der Krankheit leidet. Ich denke, dass wir hier eine hohe Trefferquote haben werden. Der anzunehmende Hintergrund ist der, dass sowohl Manien als auch Depressionen Überlastungen des Gehirn darstellen können, eher sind. Somit haben wir mindestens einen Effekt auf die kognitiven Fähigkeiten im Zuge der affektiven Störung. Wäre dies nicht so, so meine Hypothese, würde der Anteil von Verrentungen signifikant niedriger liegen und die Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt aufgrund höherer Belastungsfähigkeit steigen. Wie viele arbeiten hier unter ihren Möglichkeiten?
Solche einfachen
verallgemeinernden Feststellungen, hier zum Denken und woanders zum Suizid, sind in ihrer Eindimensionalität gefährlich und widersprechen jeglichem philosophischen Denkmuster (siehe u. a. Wissenschaftstheorie). Womit begründest Du solche Aussagen, dass sie eine Allgemeingültigkeit haben?
Warum bist Du verrentet wurden? Wenn das alles so trivial wäre, warum bist Du dann schon ewig verrentet und hast es nicht zurückgeschafft? Entweder bist Du so schwer krank, letztendlich multiple sich bei Dir auswirkend, oder faul und clever? Es ist eben nicht so trivial! Ich kann Dir nur empfehlen, Dich härter mit der Wissenschaft Philosophie zu beschäftigen.
Ich habe kognitiv was abgekriegt und es nervt. Und ich habe regelmäßig Suizidgedanken, um diesen Inhalt von Dir mit der Flucht auch gleich noch mit abzuarbeiten, aber es ist keine Flucht. Es ist bei mir eine Auswirkung der Krankheit oder sogar Nebenwirkung der Medikamente(?). Wenn diese Gedanken kommen, bin ich gerade im Alltag normal involviert, häufig am Nachmittag und ich bin stabil! Ich schreibe immer, dass ich diese Krankheit als brutal empfinde und die dabei auftretenden vielen kleinen Wirkungen oder auch einfach meiner Disziplin überdrüssig bin. Das ist keine Flucht, dass ist die Reaktion auf das, was ich damit erlebe. Ich suche diese Gedanken nicht, sie kommen im Kontext einer meistens unauffälligen und dann getriggerten Sache. Es kostet Kraft jedes Mal, aber ich beiße mich durch. Bei mir sind sie ein Teil meines Lebens und mein Umfeld weiß Bescheid über die Gedanken und mein Kämpfen damit.
Viele Grüße, nebulos
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.06.20 15:14.