Hallo,

den Zustand, den Du beschreibst kenne ich sehr wohl.

Für mich selbst würde ich sagen, (ich habe das in einem anderen Posting schon mal ausgeführt) dass es wichtig ist, den "Realitätscheck" mit dem Therapeuten/Psychiater zu machen. Meine Selbstwahrnehmung in der beginnenden Manie ist schlicht und ergreifend anders, als das was von außen zu sehen und zu spüren ist.

Mit einer Träne und mit einem Zwinkern im Auge sage ich manchmal, ich hätte gerne wieder eine "klitzekleine" Manie. Nur um dieses leichte und starke Gefühl zu haben, statt der Schwere und Anstrengung.

Dumm ist halt nur, dass ohne Medikamente gebremst, meine Manien mit viel verbranntem Boden, beendeter Freundschaften, hoher Schulden usw. geendet haben und die folgenden Depressionen mein Leben quasi beendeten, weil nichts mehr ging. Und: Immer wieder dachte ich, dass ich es abschätzen könnte, wann es brenzlig ist. Falsch gedacht.

Heute, mit Lamotrigin und Antideprissiva, regelmäßigen Arzt- und Selbsthilfegruppenbesuchen, fühle ich mich sicherer.

(Wobei ich gerade mit der Medikation des Antideprissivums umgestellt werde. Dauert halt immer ein bisschen, bis die Wirkung die ist, die erwünscht ist.)

Lamotirigen nehme ich nun schon seit 2010 und für mein Empfinden waren/sind die Nebenwirkungen den Effekt wert. (Diese Einsicht hat aber auch eine ganze Weile lang gedauert..... *heul)

Mein Credo ist: Guter Arzt, eine gute Medikamenteneinstellung, psychotherapeutische Begleitung und dranbleiben. Mit diesem Rezept erhalte ich für mich meine Lebensqualität.

LG